Der Preis von Bitcoin ist zurück auf dem Weg nach oben. Die smarten Investoren verdienen nun erneut eine Menge Geld – und endet alles wieder im Tal der Tränen? Neue Argumente machen die Runde.
Der Bitcoin hat im Oktober 2020 schon 30 Prozent zugelegt und erreichte am (heutigen) Mittwoch einen Wert von etwa 13'850 Dollar – was dem höchsten Wert seit Juni 2019 entspricht. Der Rekord von rund 20'000 Dollar, erreicht im Januar 2018, ist zwar noch weit entfernt, aber in der noch jungen Kryptowelt scheint nichts unmöglich.
Während die traditionellen Aktienmärkte wegen der zweiten Coronawelle gerade wieder einmal einen markanten Abschwung verzeichnen, sind hochspekulative Werte wie Bitcoin offenbar en vogue. Zwar haben viele Investoren nach dem Crash, der auf das Rekordhoch vor bald drei Jahren folgte, eine Menge Geld verloren, doch hält sie das offenbar nicht davon ab, nun wieder zuzugreifen.
Spekulative Blase
Gemäss Insidern, welche die Nachrichtenagentur «Bloomberg» befragt hat (Artikel bezahlpflichtig), soll es sich diesmal allerdings nicht um eine spekulative Blase handeln. So sagt Nic Carter, Mitbegründer der Firma Coin Metrics, dass der Preisanstieg diesmal durch Investoren getrieben werde, die über grosse Portfolios verfügten, und nicht durch die klassischen Kleinanleger.
Zudem habe der Entscheid von PayPal, seine Plattform für Kryptowährungen zu öffnen, zu einem Anstieg des Bitcoin-Preises geführt. Gleichzeitig zeigen sich auch die traditionellen Institutionen des Finanzmarkts zunehmend offen für Neuerungen und gehen eigene Projekte mit Nachdruck an.
Finanzinfrastruktur vs. Spekulationsobjekt
Nicht nur verschiedene Zentralbanken – von China über Schweden bis zur EU und der Schweiz – arbeiten mit Nachdruck an der Entwicklung von Digitalwährungen, auch grosse Bankhäuser verfolgen spannende Ansätze im Token-Bereich. So hat der US-Gigant J.P. Morgan einen JPM Coin lanciert und eine erste Zahlung damit durchgeführt. Fidelity Investments, der US-beheimatete Asset Manager, steht mittlerweile mit einem Bitcoin-Fonds am Markt.
Gleichwohl gibt es natürlich einen Unterschied zwischen einer Digitalwährung, die eine Zentralbank ausgibt und einem digitalen Token wie Bitcoin. Wer einen Bitcoin kauft, muss damit rechnen, innert kurzer Zeit einen guten Teil seines Investments zu verlieren – deshalb taugt der Bitcoin kaum als Handelswährung, sondern bleibt, was er schon immer war – spekulative Anlage.