Das Schweizer Geschäft mit der Schwarmfinanzierung zeigt erste Anzeichen einer Saturierung. Gemäss einer neuen Studie ist das Volumen dieses Marktes 2019 markant langsamer gewachsen als in den Jahren zuvor.
Nach vier Jahren mit exponentiellem Wachstum hat das Crowdfunding 2019 zwar immer noch zulegen können, aber nicht mehr im selben Masse wie zuvor. Das Volumen des Marktes stieg auf knapp 600 Millionen Franken, von zuvor 516,6 Millionen. Noch 2014 vermittelten die Institute nur 15,8 Millionen Franken.
Dieses Investitionsvolumen teilen sich mittlerweile 39 Plattformen untereinander auf, wie der Crowdfunding-Monitor der Hochschule Luzern zeigt.
«Die Wachstumsquoten des Schweizer Crowdfunding-Markts im Jahr 2019 waren positiv, lagen aber etwas unter den Erwartungen», schreiben die Autoren der Studie. «Für das Jahr 2020 gehen wir davon aus, dass das Gesamtvolumen erneut im eher tiefen zweistelligen Prozentbereich wachsen wird.»
Crowdinvesting mit Jahresminus
So rechnen die Experten fürs Corona-Jahr 2020 mit einem Volumen in der Höhe von 700 bis 900 Millionen Franken, getrieben von Investitionen in Gebäude und vom Crowdlending.
Das Crowdlending macht immer noch den Löwenanteil innerhalb dieses Geschäfts aus und generierte einen Umsatz von 418,4 Millionen Franken (gegenüber 261,9 Millionen im 2018). Das Crowdinvesting hingegen verzeichnete ein Minus von einem Viertel auf noch 154,1 Millionen Franken.
Professionelle ersetzen private Investoren
Die ursprüngliche Idee von Crowdfunding war es, durch die Mobilisierung einer grossen Anzahl von Personen ein Projekt zu finanzieren. Im Crowdlending und Real Estate Crowdinvesting finanzieren aber verstärkt professionelle Investoren gewisse Kredite oder Immobilien direkt. Privatpersonen werden dadurch in diesen Bereichen relativ gesehen an Bedeutung verlieren, so die Experten am IFZ.