Die Schweiz hatte 2019 einen markant höheren Leistungsbilanzüberschuss als im Vorjahr. Zudem stiegen die Währungsreserven wegen der Interventionen der Schweizerischen Nationalbank an.

Der von der Schweiz im Jahr 2019 erwirtschaftete Leistungsbilanzüberschuss betrug 86 Milliarden Franken. Dies waren 29 Milliarden mehr als im Vorjahr, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Montag berichtete.

Der Anstieg beruhte dabei hauptsächlich auf der Entwicklung der Primäreinkommen – also das Arbeits- und Kapitaleinkommen.

Im Warenhandel stieg der Einnahmenüberschuss um 7 Milliarden auf 66 Milliarden Franken, ein Anstieg, der auf höhere Warenexporte zurückzuführen ist.

Die Schweiz unter Pauschalverdacht

Aus Sicht der Geldpolitik bedeutsam erscheint zudem der Anstieg der Währungsreserven um 16 Milliarden Franken, was gemäss Nationalbank auf ihre Devisenkäufe zurückzuführen ist.

Die SNB hat im 2020 ihre Devisenmarktinterventionen noch einmal verstärkt, um einem weiteren Anstieg des Frankens entgegenzuwirken. Die Schweiz war eines der Länder, welches die Administration von U.S. Präsident Donald Trump unter den Pauschalverdacht der Währungsmanipulation stellte.

Allerdings unternimmt die SNB keine Interventionen, um andere Länder zu schädigen, sondern um eine weitere Aufwertung und damit Schaden von der einheimischen Industrie abzuwenden.