Der Präsident der Zuger Stiftung hinter der Kryptowährung Cardano hat sein Amt niedergelegt. Damit gibt er dem Druck der Anleger nach, der sich in den letzten Wochen angestaut hat.
Michael Parsons, der Präsident des Stiftungsrates der Zuger Cardano Foundation, tritt von allen seinen Ämtern mit sofortiger Wirkung zurück. Das liess die Stiftung in einer Mitteilung verlauten. Interimistisch übernimmt das andere Mitglied des Stiftungsrates die Funktion des Präsidenten, und zwar Pascal Schmid.
Mit dem Rücktritt von Parsons dürften sich die erhitzten Gemüter aus dem Umfeld der Stiftung vorerst wieder beruhigen. Eine Petition aus der Community des Kryptowährungsprojektes forderte schon seit einem Monat und mit über 6'000 Unterschriften Parsons auf, sich entweder mit den anderen beiden an Cardano beteiligten Unternehmen auf die Wahl vier neuer und unabhängiger Stiftungsratsmitglieder zu einigen, oder zurückzutreten, was er dann auch tat. Ihm unter anderem Nepotismus, fehlende Transparenz und Missmanagement vorgeworfen.
Stiftungsrat halbiert
Schmid und Parsons waren bis zum Rücktritt von letzterem alleine im Stiftungsrat. Als Präsident konnte Parsons durch den Stichentscheid bei Stimmengleichheit aber faktisch alleine herrschen. So überrascht es nicht, dass laut «Handelszeitung» Parsons Ehefrau und auch sein Stiefsohn bei der Stiftung arbeiten. Neben der Cardano Foundation sind die Hongkonger Firma IOHK und das japanische Unternehmen Emurgo im Projekt Cardano involviert. Beide gingen aber inzwischen auf Abstand zur Stiftung.
Seit Erstellung der Petition vor rund einem Monat geriet der Kurs von Cardano-Währung ADA ins Schlingern. Parsons Rücktritt sorgte da bisher nicht für Ruhe. Die Stiftung arbeitet laut Mitteilung daran, den Stiftungsrat «baldmöglichst mit geeigneten Personen zu ergänzen».