Der in der Krise steckende Asset Manager GAM weckt Kaufgelüste bei der Konkurrenz. Doch diese will offenbar nur günstig einkaufen.
Der Asset Manager GAM gilt derzeit als Übernahmekandidat. Die Whistleblower-Affäre um ihren Fondsmanager Tim Haywood, Fondsschliessungen und massive Geldabflüsse haben GAM geschwächt und verwundbar gemacht. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn über 60 Prozent eingebrochen.
Nun hat sich offenbar der britische Asset Manager Schroders an GAM herangepirscht, wie die «Financial Times» berichtete. Schroders habe ein Angebot für den Bereich Systematic gemacht, der hauptsächlich aus dem quantitativen Hedgefonds Cantab besteht.
Abschreiber drückt den Preis
GAM habe das Angebot aber abgelehnt, da sich ohne Cantab ein Verkauf der ganzen Firma schwierig gestalten würde. Cantab ist einer der von GAM-CEO Alex Friedman getätigten teuren Übernahmen der vergangenen Jahre, die sich nicht wunschgemäss entwickelt haben. GAM musste im ersten Halbjahr 2018 einen Abschreiber von 59 Millionen Franken auf Cantab vornehmen.
Damit hat auch die Systematic-Sparte von GAM deutlich an Wert verloren. Dies wiederum macht das Geschäft attraktiv für potenzielle Käufer wie Schroders, die ein Schnäppchen wittern.