Doch Wachstum erzielen ist schneller gesagt als getan. Zu den interessantesten Erkenntnissen der Studie zählt nämlich, dass das Marktvolumen der weltweit führenden Finanzplätze seit 2010 nicht etwa zugenommen hat, sondern geschrumpft ist, und zwar um 1 Prozent (siehe Grafik unten).
Das erscheint auf den ersten Blick widersinnig, sind doch die weltweiten Vermögen in dieser Zeit um ein Drittel auf 280'000 Milliarden Dollar gestiegen und die Zahl der Milliardäre stark gewachsen. Der Haken daran: Angesichts rekordtiefer Zinsen investieren die Reichen der Welt immer mehr Vermögen in Immobilien und in andere Realwerte. Anlagen also, die schwerlich bei Banken im Ausland gebunkert werden können. Ebenfalls gegen das Offshore-Banking gerichtet sind die zahlreichen Kapitalsperren und Steueramnestien, die manche Staaten weltweit eingeleitet haben.
Schweizer Neugeld-Problem
Geht man davon aus, dass die langjährige Hausse an den Börsen ihrem Ende entgegengeht, dann akzentuiert sich das Wachstumsproblem der Schweizer Vermögensverwalter noch zusätzlich. Das Finanzzentrum ist heute schon exponiert. Während alle wichtigen ausländischen Konkurrenten 2017 Neugelder anziehen konnten, war der Saldo für den Schweizer Finanzplatz negativ, so Deloitte.
Wenn die Berechnungen der Berater stimmen, ist die von SBVg-Präsident Scheidt festgestellte Spitzenposition in akuter Gefahr.
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