Das Verständnis für die Schweiz sei besser unter der Regierung Trump als zuvor unter der Regierung Obama, sagt Bundesrat und Finanzminister Ueli Maurer. Das hat auch Auswirkungen auf die Banken.
Am Weltwirtschaftsforum (WEF) von vergangener Woche traf der Schweizer Bundesrat und Finanzminister Ueli Maurer nicht nur US-Präsident Donald Trump, sondern auch dessen Finanzminister Steve Mnuchin. Weil sich die beiden Finanzpolitiker bereits kannten, kamen sie sehr schnell zur Sache.
Wichtigste Erkenntnis: Laut Maurer wollen die Amerikaner unter den Steuerstreit mit der Schweiz nun auch einen Schlussstrich ziehen. Es werde nochmals ein paar Bussen für Banken geben, das sei zu akzeptieren. «Aber ich sehe die Chance, dass es jetzt schneller vorangehen und bald abgeschlossen werden kann», sagte der Schweizer Finanzminister am Wochenende gegenüber der «Sonntagszeitung» (ganzes Interview online im «Bund»).
Ein Schnelldenker
Grundsätzlich wertet Maurer das Verhältnis mit der Trump-Administration als sehr positiv. Während es seinen Vorgänger(innen) nie gelungen sei, an den jeweiligen US-Finanzminister heranzukommen, unterhalte er mit Mnuchin einen regen Kontakt. «Er ist ein Schnelldenker und hält sich erfrischend kurz. Man braucht mit ihm Minuten, wofür man bei anderen Stunden braucht», sagte Maurer über Mnuchin. Und: Er habe wie wir das Gefühl, es sei im Finanzbereich zu viel reguliert worden in letzter Zeit.
Bei seinen Gesprächen mit den Amerikanern ist Maurer auch zum Schluss gekommen: «Wir müssen entschlossener in Verhandlungen eintreten. Wir haben in der Vergangenheit hie und da den Fehler gemacht, schon mit einem Kompromiss in die Verhandlungen zu gehen. Da kann das Resultat meistens nicht mehr befrieden», so der Bundesrat.
Geldwäscherei geht gar nicht
Gemeinsamkeiten ortet Maurer in Bezug auf die weitere Entwicklung in der ganzen Digitalisierung. «Da sind wir beide stark. Die USA haben das Silicon Valley, die Schweiz hat das Crypto Valley in Zug», so der Finanzminister. In einem neuen Bereich müsse man auch Experimente zulassen. Der Staat müsse Leitplanken geben, aber nicht überregulieren. Doch mit Blick auf die diversen Kryptowährung stellt Maurer auch klar: «Geldwäscherei geht gar nicht, das haben wir auf dem Radar.»