Am häufigsten wohnen die Reichen nun in Europa – nicht mehr in den USA. Und die Schweiz ist das Land mit der zweithöchsten Millionärsdichte.

Die neue Vermögens-Studie der Boston Consulting Group zeichnet die Folgen auf, welche die Krise für das globale  Wealth Management haben dürfte. Und tatsächlich treten dabei klare Verschiebungen ans Licht.

Hier die wichtigsten Resultate:

  • Erstmals seit 2001 fiel letztes Jahr das Vermögen der Reichen, und zwar betrug das Minus 11 Prozent. Ende 2008 verfügten die Millionärs- und Milliardärshaushalte der Welt gesamthaft 92'000 Milliarden Dollar.
  • Boston Consulting erwartet, dass es noch mindestens vier Jahre dauert, bis das Niveau von 2007 wieder erreicht ist. Aber insgesamt dürften die Vermögen der Reichsten bis 2013 wieder mit einer durchschnittlichen Jahresrate von 4 Prozent wachsen.
  • Am stärksten war der Rückgang bei den Vermögen in Nordamerika. Eine Folge: Europa hat Amerika als «Hort» der Reichen (oder als deren Zentrum) abgelöst. Hier besitzen die Millionäre und Milliardäre gesamthaft rund 33'000 Milliarden Dollar, in Nordamerika sind es noch 28'000 Milliarden.
  • Die Zahl der Millionärshaushalte sank weltweit um 18 Prozent. Derzeit sind es rund neun Millionen.
  • Die Offshore-Anlagen waren ebenfalls rückläufig, sie sanken um 8 Prozent auf 6700 Milliarden Dollar. Die Schweiz ist auch nach der neusten BCG-Erhebung immer noch das wichtigste Offshore-Zentrum: Hier lagern nach der neusten Studie rund 28 Prozent der Gesamtanlagen – macht rund 1800 Milliarden Franken.
  • Der Wealth-Management-Branche habe die Krise letztlich weniger geschadet als den meisten anderen Finanzdienstleistungen, stellt BCG weiter fest. Allerdings: Bei 124 untersuchten Firmen sank der Vorsteuergewinn von 36 Prozent (in 2007) auf durchschnittlich 30 Prozent (in 2008).
  • Auf die Rendite drückt dabei, dass die vermögenden Kunden verstärkt nach einfachen Investments mit tieferen Margen suchen.
  • Die höchste Dichte an Millionären gibt es in Singapur (dort machen sie 8,5 Prozent der Bevölkerung aus), gefolgt von der Schweiz (6,6 Prozent), Kuweit (5,1 Prozent), den Emiraten (4,5 Prozent) und den USA (3,5 Prozent).

     

    Die Studie steht ausschnittweise im Internet zu Ihrer Verfügung, die ganze Studie muss bestellt werden. Boston Consulting wird am Donnerstag die spezifischen Ergebnisse für die Schweiz vorstellen.