Bis Ende September soll die Grossbank an Frankreich 1,1 Milliarden Euro bezahlen. Finanzminister Michel Sapin hatte diese harte Tour bereits früher in der Schweiz angekündigt.
Der Finanzminister habe es abgelehnt, mit der UBS einen Deal einzugehen, hiess es in französischen Medien am Donnerstag. Dieser hätte vorgesehen, dass die französische Justiz ihre Untersuchungen gegen die Bank wegen Geldwäscherei im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung einstellt und die UBS im Gegenzug dem Fiskus eine Entschädigung bezahlt.
Michel Sapin (Bild) habe aber eine solche Transaktion abgelehnt, heisst es nun. Stattdessen wurden die Untersuchungen gegen die UBS intensiviert. Quasi als Statement der Ernsthaftigkeit, mit der die französische Justiz nun gegen die Bank ermittelt, wurde eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro angesetzt. Zuvor hatte diese 2,9 Millionen Euro betragen.
Opfer der Politik?
Die UBS, die bislang mit den französischen Behörden in den Untersuchungen kooperiert hatte, sieht sich nun mehr und mehr als Opfer der politischen Umstände in Frankreich. Der unpopuläre Staatspräsident Francois Hollande hat es zu einer seiner obersten Prioritäten gemacht, französische Steuergelder zurückzuholen.
Die französische Justiz stützt sich bei ihren Ermittlungen auf die Aussagen eines Whistleblowers, der früher bei der UBS angestellt gewesen war. Die Bank habe gezielt reiche französische Kunden akquiriert und ihnen offeriert, ihre Gelder in der Schweiz anzulegen.
«Betrug lässt sich nicht regularisieren»
Bekannt ist aufgrund einer in der Öffentlichkeit zirkulierenden Kundenliste, dass es sich dabei vornehmlich um Promis aus dem Show-Business und der französischen Fussball-Nationalmannschaft gehandelt hat. Unter den Kunden sei aber auch ein Minister gewesen, heisst es nun. Schon Ex-Minister Jêrome Cahuzac hatte in der Schweiz bei der Bank Reyl ein geheimes Konto.
Michel Sapin hatte seine harte Linie bei einem Besuch auch in der Schweiz kundgetan und sich gegen eine Vergangenheitsregelung für französische Schwarzgelder in der Schweiz ausgesprochen. Betrug lasse sich nicht regularisieren, hatte Sapin in einem Interview mit der Zeitung «Le Temps» gesagt.