Unsicherheit an den Märkten und niedrige Renditen aus Anleihen drängen Anleger in exotische Anlageklassen. So lukrativ diese auch scheinen, sind sie nicht ohne Gefahr.
Preise für Spitzenweine oder Oldtimer sind in den vergangenen Jahren explodiert. Manch ein Investor ist daher nicht abgeneigt, diese exotischen Anlageklassen als Investitionsvehikel auszunutzen, zumal anständige Erträge winken.
Doch der Schein vom schnellen und einfachen Geld kann trügen. Anlagen in Wein bringen zwar einige Vorteile mit sich. So erzeugt Wein keine Rendite, daher muss auch keine Einkommenssteuer für allfällige Kapitalgewinne entrichtet werden. Den steuerfreien Gewinnen stehen aber Verluste und auch hohe laufende Kosten gegenüber.
Riskante Spitzenjahrgänge
Einerseits muss Wein fachgerecht gelagert werden. Die Einrichtung eines eigenen Weinkellers ist teuer und benötigt viel Platz. Weiter hängt die Preisentwicklung von Weinen stark von der Nachfrage ab. Diese wurde in den vergangenen Jahren durch die starke Nachfrage aus Asien angekurbelt. Dieser Boom könnte aber auch sehr schnell enden.
Zudem werden die Preise der einschlägigen Spitzen-Châteaus durch die Produzenten hoch gehalten. Ein weiterer Anstieg ist mit zunehmendem Alter eines Weines zwar durchaus möglich, doch auch ein vermeintlicher Spitzenjahrgang kann sich im Nachhinein als nur mittelmässig herausstellen, was wiederum einen Preisrückgang zur Folge hat.
Gefährliche Trends
Mit ähnlicher Vorsicht sind Investitionen in Antiquitäten oder Oldtimer anzugehen. Alte Autos liegen derzeit zwar voll im Trend. Doch auch deren Preis ist stark durch Angebot und Nachfrage getrieben. Wie bei Weinen fällt bei Kapitalgewinnen auf Autos keine Einkommenssteuer an. Doch da der Wert eines Objekts vom Markt getrieben wird, kann sich der Preis von Oldtimern je nach Markttrends relativ rasch ändern.
Bei Autos können Trends nahezu von einem Tag auf den andern sich verschieben. Entsprechend gross ist die Gefahr eines Wertzerfalls. Das Risiko einer solchen Investition übersteigt daher das Gewinnpotenzial, wie Patrick Connolly von AWD Chase de Vere in der britischen Zeitung «The Independant» feststellt.