Singapur droht den Schweizer Banken

Singapur kündigt in einem Zirkular, das finews.ch vorliegt, ein Geldwäschereigesetz an, das von den Finanzinstituten eine Säuberungsaktion beim Schwarzgeld fordert.

Singapur ist um seinen Ruf bemüht. In einem Schreiben «an die Chief Executive Officers aller Finanzinstitutionen» sagt der asiatische Finanzmetropole den Banken den Kampf an, die Geldern aus Steuerbetrug bei sich horten

Das Zirkular No. BD 04/2012 der Monetary Authority of Singapore (MAS), das Finews.ch vorliegt, trägt den Titel «Safeguarding Singapore's Financial System from the Laundering of Proceeds of Tax Crimes» (auf deutsch: Zum Schutz des Finanzplatzes Singapur vor Geldwäscherei im Zusammenhang mit Geldern aus Steuerbetrug).

Kein Hafen für illegale Vermögen

Das Zirkular mit Datum 21. September 2012 ging an alle Banken mit Aktivitäten in Singapur. Darin warnt Lee Boon Ngiap, seines Zeichens Assistant Managing Director der Banking & Insurance Group, die Schweizer Banker, dass Singapur dagegen vorgehen werde, als Hafen für illegale Vermögen zu dienen.

Steuerdelikte werden Vortat für Geldwäscherei

In Konsequenz wird Singapur auf Juni 2013 seinen CDSA-Act (Corruption, Drug Trafficking and Other Serious Crime Act) revidieren, kündigt das MAS nun an. Die Annahme von Geldern aus Steuerdelikten, die vorsätzlich begangen wurden, sollen damit unter Strafe gestellt werden.

Im Namen der MAS fordert daher Lee Boon Ngiap von allen Finanzinstituten, dass sie ihre Konten einer Revision unterziehen. Sie sollen überprüfen, ob alle ihre Kunden lauter und ihre Vermögen legaler Herkunft sind.

Singapur droht mit Sanktionen

Er fordert von den Banken, bei Verdacht auf Steuerbetrug Meldung zu erstatten, und wo angebracht, die Geschäftsbeziehung zu beenden.

Den Finanzhäusern, die gegen die Anordnung der MS und das neue Gesetz verstossen, droht Boon Ngiap mit Sanktionen.