UBS-Chef Sergio Ermotti will weitere Stellen in der Investmentbank abbauen und eine Eigenkapitalrendite von 12 bis 17 Prozent erwirtschaften. Doch letzteres braucht Zeit.

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Der Umbau der UBS, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti (Bild oben) am Wochenende in einem Interview in der Anlegerzeitung «Finanz und Wirtschaft» sei ein längerer Prozess, der auf Grund des aktuellen Marktumfelds noch beschleunigt werden müsse. Allerdings müssten sich die Anleger gedulden, denn es brauche mindestens noch zwei weitere Jahre, bis die Bank so aufgestellt sei, dass das Investmentbanking nicht mehr Wert vernichte, sondern Wert schaffe.

Dies dürfte wohl auch der Zeitrahmen sein, den Ermotti als CEO noch hat, um seine Tatkraft unter Beweis zu stellen. Bis dahin will der 52-jährige Tessiner im UBS-Konzern eine Eigenkapitalrendite von 12 bis 17 Prozent erzielen sowie erste Wahl für die Kunden sei.

Nicht mehr die grösste Investmentbank

Bis dahin werden unter Ermottis Führung aber noch weitere Stellen im Investmentbanking gestrichen. «Der Abbau betrifft sowohl Investmentbanker an der Front als auch die unterstützenden Funktionen im Backoffice», sagt der CEO. «Zu jeder Fronstelle gehören im Schnitt 1,4 Vollzeitstellen im Supportbereich.» Und: «Wir wollen nicht mehr die grösste Investmentbank weltweit sein.»

Die Kapital- und Finanzierungskosten hätten sich im Vergleich zur Situation vor fünf Jahren markant erhöht, so Ermotti weiter. «Ich will niemanden auf bessere Zeiten vertrösten, sondern das Geschäftsmodell an die neue Realität anbassen.»

Verbesserungspotenzial in Lateinamerika

Weiter räumte Ermotti ein, dass das UBS Wealth Management in Lateinamerika besser positioniert sein könnte. Dort habe die UBS in der Krise mit der Banco Pactual eine «Perle» verkaufen müssen, was die Schweizer Bank in der Region zurückgeworfen habe.

In Amerika solle die UBS gemessen an den verwalteten Vermögen 2 bis 4 Prozent pro Jahr wachsen, in den übrigen 3 bis 5 Prozent. Im Bereich Wealth Management Americas soll die UBS nun gut unterwegs, das Ziel von 1 Milliarde Dollar Vorsteuergewinn in der Sparte liege in Reichweite, erklärte Ermotti weiter.

Unbewegliche Kunden

Allerdings, so räumte Ermotti ebenfalls ein, würden sich die Kunden weltweit im Moment kaum bewegen. Die Börsenkurse würden zwar steigen, aber bei geringem Volumen. «Zwar kommt Nettoneugeld herein, aber der Return on Assets wächst nicht mit», so der UBS-CEO.

Auf Grund der geplanten Abgeltungssteuer geht Ermotti davon aus, dass bis zu ein Viertel der Offshore-Gelder, die aus den Nachbarstaaten in den Schweiz liegen, abfliessen werden. Auf die UBS bezogen seien dies zwischen 12 und 30 Milliarden Franken.