Finanzunternehmen zieht es in das steuergünstige Zug. Immer weniger Freude an den neuen Mitbewohnern haben die Zuger selber.
Mit steigenden Steuern im Ausland sind in den vergangenen Jahren bereits mehrere Finanzunternehmen nach Zug übersiedelt. Bei der Zuger Bevölkerung werden diese nicht nur mit offenen Armen empfangen. Denn der Zuger Boom hat auch negative Folgen mit sich gezogen.
So sind die Lebensunterhaltskosten im Kanton stetig gestiegen. Ein Einfamilienhaus kostet in Zug im Schnitt rund 1,56 Millionen Franken – doppelt so viel wie im nationalen Durchschnitt schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg».
«Zug gehört nicht mehr den Zugern»
Entsprechend sind auch Wohnungspreise vor allem rund um die Kantonshauptstadt Zug in den vergangenen Jahren in die Höhe geschnellt, was wiederum den Bauboom beflügelte.
Der Landwirt Philipp Freimann, der auf einer grossen Landwirtschaftsfläche unter anderem 45 Kühe hält, ist nicht unbedingt begeistert von dieser Entwicklung. «Der Boom in Zug hat seine Grenzen erreicht. Zug gehört nicht mehr den Zugern», empört er sich gegenüber «Bloomberg».
Keine neuen Bauprojekte
Rund ein Drittel aller Bewohner der Stadt Zug sind keine Schweizer Bürger. Damit besitzt die Stadt einen grösseren Ausländeranteil als Zürich.
Von der Idee, seine Nutzfläche in ein Siedlungsgebiet umzuzonen hält Freimann indessen nichts, obwohl das Bauland mehrere Millionen Franken wert wäre. «Aus meinem Wohnzimmer aus habe ich kürzlich 14 Baukränen gezählt. Das sind genug», fügt Freimann an.