Nach dem Grosseinkauf bei der Bank of America droht Stellenabbau. Bedroht sind vor allem Backoffice-Stellen – Kundenberater können offenbar aufatmen.

Julius Bär plant nach dem Kauf der internationalen Vermögensverwaltung von Merrill Lynch einen grösseren Abbau im Backoffice: Dies sagten mehrere interne Quellen zur «Handelszeitung». «Unsere Chefs haben uns gegenüber betont, wie wichtig ihnen die Kundenberater sind», zitiert die «Handelszeitung» einen Informanten. «In den unterstützenden Abteilungen sieht das allerdings anders aus.»

Dass dort abgebaut wird, wo es Überlappungen gibt, ist logisch und wurde von Julius Bär auch schon so kommuniziert. Die «Handelzeitung» sichtet solche Doppelungen unter anderem: 

  • in London, wo Merrill Lynch mehrere grosse Analyseteams hat, die ähnliche Arbeit leisten wie ihre Bär-Kollegen in Zürich;
  • in Hongkong und Singapur, wo sowohl Merrill Lynch als auch Juius Bär grosse Supportteams unterhalten.

In Genf, wo Merrill Lynch ein weiteres grosses Backoffice führt, würden vor allem Gelder aus Lateinamerika und dem Nahen Osten verwaltet. Anders als in London drohe hier gemäss dem Insider in den nächsten zwei Jahren kein Stellenabbau.

Die Kundenberater wiederum dürften vom Umbau weitgehend verschont bleiben. Julius Bär habe sogar über 90 Millionen Franken eingeplant, um guten Merrill-Lynch-Beratern das Bleiben zu versüssen – macht rund 170'000 Franken pro Kopf. 

JuliusBaer.MerrillLynch

Doppelspurigkeiten finden sich an insgesamt zwölf Standorten – man stösst hier ebenso auf Bank-of-America- wie auf Julius-Bär-Töchter mit ähnlicher Ausrichtung. In der Schweiz trifft dies für Genf zu, im Weiteren finden sich Überlappungen in London, Paris, Monaco und Mailand, ferner in Montevideo und Santiago, auf den Cayman Islands, in Tel Aviv, Dubai, Hongkong und Singapur.