Die Übernahme des Internationalen Wealth Management der Bank of America bringt es mit sich, dass Stellen eingespart werden müssen – hier wie dort. Doch wo vor allem?
Dass die Übernahme des Internationalen Wealth Management der Bank of America auch die Streichung von Jobs zur Folge hat – dies lässt sich leicht ausrechnen. Rund 3'650 Vollzeitstellen weist Julius Bär derzeit auf, der übernommene ehemalige Merrill-Lynch-Bereich wiederum hat 2'240 Beschäftigte, darunter 530 Kundenberater.
Bei einem verwalteten Vermögen von 251 Milliarden Franken deutet sich hier also ein Überhang an. Im Schweizer Private Banking mit internationaler Ausrichtung kommen durchschnittlich gut 15 Angestellte auf eine Milliarde Franken an Assets under Management.
Offiziell gibt Julius Bär keine Prognosen ab: Jan Vonder Muehll, der Head of Media Relations, bestätigt zwar, dass ein Stellenabbau kaum zu vermeiden sei. Er lasse sich aber noch nicht quantifizieren. Denn die Integration des Merrill-Lynch-Wealth-Management benötige zwei Jahre, und in dieser Zeit werden die Strukturen schrittweise mit dem Transfer von Vermögenswerten aufgebaut.
Es sei aber naheliegend, dass in jenen Bereichen stärkere Abbauten drohen, wo es Überlappungen zwischen Julius Bär und den übernommenen Einheiten gibt.
Doppelspurigkeiten finden sich zum Beispiel an insgesamt zwölf Standorten – man stösst hier ebenso auf Bank-of-America- wie auf Julius-Bär-Töchter mit ähnlicher Ausrichtung. In der Schweiz trifft dies für Genf zu, im Weiteren finden sich Überlappungen in London, Paris, Monaco und Mailand, ferner in Montevideo und Santiago, auf den Cayman Islands, in Tel Aviv, Dubai, Hongkong und Singapur.
Konzernchef Boris Collardi äusserte sich an einer Medienkonferenz überdies zur Spekulation, ob Julius Bär mit dem Deal auch eine neue Informatikplattform übernehme: Eine neue IT-Struktur sei tatsächlich vorgesehen, so Collardi, aber diese werde erst nach der Integration der Bank-of-America-Sparte eingeführt. Die derzeitige Plattform funktioniere weiterhin zuverlässig.