Solide Gewinnzahlen, weniger Nettoneugelder: Dies zwei Eckpunkte im CS-Quartalsergebnis. Der Einbau von Clariden Leu lässt weiterhin Kundengelder abfliessen.
Die Credit Suisse Group verzeichnete im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von 1,1 Milliarden Franken. Der Reingewinn belief sich auf 0,8 Milliarden Franken. Damit erzielte die Bank eine Eigenkapitalrendite von 9 Prozent.
Im Vorquartal hatte die CS einen (allerdings durch Sonderfaktoren verzerrten) Reingewinn von 44 Millionen ausgewiesen. Darüber hinaus erkläre sich die Verbesserung im zweiten gegenüber dem ersten Quartal aus dem höheren Zinserfolg und aus Verbesserungen bei den Kommissionen und Gebühren, schreibt die Bank. Die Credit Suisse weist zudem darauf hin, dass die laufenden Effizienzmassnahmen vor allem in der zweiten Jahreshälfte zum Tragen kommen werden.
Das Ergebnis zeige, dass das Business-Modell von Credit Suisse auch unter erschwerten Marktbedingungen funktioniere, sagte CEO Brady Dougan bei der Präsentation der Zahlen.
Im Private Banking ergaben sich Netto-Neugeldzuflüsse von 3,4 Milliarden Franken. Konzernweit betrug das Net New Money 4,4 Milliarden; zum Vergleich: Im Vorquartal hatte die CS 8,4 Milliarden Franken an Neugeldern gemeldet.
Die Ströme im Private Banking schlüsseln sich weiter wie folgt auf: Zuflüsse von 8,9 Milliarden Franken im Wealth Management, Abflüsse von 3,4 Milliarden Franken wegen der Integration von Clariden Leu, Abflüsse von 2,1 Milliarden Franken bei Corporate & Institutional Clients.
Die Integration von Clariden Leu sei zum grössten Teil abgeschlossen; der Schritt dürfte ab 2013 einen jährlichen Vorsteuerbeitrag zum Gruppenergebnis von 125 Millionen Franken liefern.
Dass Investment Banking trug zweiten Quartal 383 Millionen Franken zum Vorsteuergewinn bei, was einem Rückgang um 62 Prozent gegenüber dem Vorquartal, aber einem Anstieg von 84 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der Nettoertrag belief sich auf 2,91 Milliarden Franken.
Das Asset Management erreichte im zweiten Quartal einen Nettoertrag von 550 Millionen Franken und einen Vorsteuergewinn von 133 Millionen Franken. Dazu trugen auch 66 Millionen Franken aus dem Teilverkauf der Beteiligung an Aberdeen Asset Management bei.
Der Netto-Neugeldzufluss im Asset Management erreichte 0,4 Milliarden Franken. Faktoren dabei waren Zuflüsse bei Alternative Investments in den Emerging Markets – aber Abflüsse im Bereich der traditionellen Anlagen
Am 2. Juli 2012 verkaufte die Credit Suisse den restlichen Anteil an Aberdeen Asset Management; der Gewinn von rund 140 Millionen Franken wird im dritten Quartal 2012 verbucht werden.
Laut CEO Brady Dougan plant die Bank im laufenden Jahr die Auszahlung einer unveränderten Dividende.