Abermals hat die Traditionsbank Wegelin einen Gerichtstermin in den USA «verpasst». Nun will der zuständige Richter die Wegelin-Führungscrew verhaften lassen.

Richter Jed Rakoff war enttäuscht über das wiederholte Nicht-Erscheinen der Bank Wegelin zum offiziellen Prozess, welcher der Bank in den USA gemacht werden soll. Doch die US-Behörden stecken im Fall Wegelin offenbar in einer Sackgasse.

Denn die Vorladung vor Gericht wurde zwar Konrad Hummler, Partner der Bank, übergeben, dieser kämpft aber vor Schweizer Gericht gegen den Prozess, wie das Wirtschaftsportal «Bloomberg» meldet. Da die Bank Wegelin und nicht einzelne Personen aus dem Management angeklagt seien, sei es äusserst schwierig für die USA, «die Bank» vor Gericht zu kriegen.

Härteres Vorgehen gefordert

Der enttäuschte Richter forderte den Staatsanwalt auf, etwas zu unternehmen, ansonsten könne es soweit kommen, dass die Klage fallen gelassen werden müsse, so das «Wall Street Journal».

Andererseits schlug Rakoff vor, man solle doch einen Haftbefehl gegen die Wegelin-Partner erlassen. Vor einem solchen Vorgehen riet ihm jedoch der zuständige Staatsanwalt Daniel Levy ab. «Es gibt gute Gründe zur Annahme, dass die Schweizer Behörden den Haftbefehl nicht ausführen werden», sagte Levy laut der Nachrichtenagentur «Reuters».

Das Vorgehen der Bank Wegelin «zeigt eine Verachtung des Prozesses der amerikanischen Justiz», sagte Richter Rakoff weiter; dies sollte auch «jene Leute, welche die Schweizer Regierung ausmachen» beschäftigen.