Die Schweizer Banken sind im europäischen Kompensationsvergleich an der Spitze mit dabei – weil sie ihre Manager-Gehälter transparent ausweisen.

In der Studie «Compensation Review – European Banks» hat das unabhängige Equity-Research-Unternehmen AlphaValue die Gehälter von 38 Banken in 17 europäischen Ländern auseinandergenommen. Dabei stützt sich das Unternehmen auf die Angaben in den Geschäftsberichten der einzelnen Banken.

Ein erstes Urteil fällt die Studie sodann auch schnell: Banker verdienen zu viel. Im Schnitt sind es rund 40 Prozent mehr als andere Industrien. Dies steht im krassen Gegensatz zu der Performance der Geldhäuser – Aktionäre haben seit 2007 mit Bankentitel rund 86 Prozent an Vermögen verloren.

UK top – Schweiz auf Platz zwei

In Sachen Managementkompensation sind die Briten gemäss der Studie von AlphaValue an Europas Spitze. Ein UK-Manager in führender Position verdient im Schnitt 5,78 Millionen Euro. Die Schweizer Banker in der Konzernleitung bringen es mit 4,42 Millionen Euro auf den zweiten Platz.

Etwas problematisch bei dieser Betrachtungsweise ist, dass für gewisse Länder nicht gerade viel Daten zur Verfügung stehen. Von Schweizer Banken standen AlphaValue 32 Datensätze zur Verfügung – in Italien nur deren acht, in Schweden und Österreich gar nur fünf (Tabelle 1).

kompensation_laender

Daraus lässt sich schliessen, dass die Schweizer Banken die Gehälter ihrer Manager weitaus transparenter publizieren als es in anderen Ländern üblich ist.

Ähnlich sieht das Bild bei der Betrachtung der einzelnen Institute aus. Hier setzt sich die britische Barclays mit 8,09 Millionen Euro vor die Credit Suisse (7,13 Millionen Euro) und die UBS (5,26 Millionen Euro). Wieder stehen bei den Schweizer Banken mehr Daten zur Verfügung, was für ein präzisieren Bild sorgt (Tabelle 2).

kompensation_banken

Auch bei der CEO-Bezahlung auf dem zweiten Platz

In Sachen CEO-Entlöhnung wird Brady Dougan nur durch Robert Diamond, dem CEO von Barclays geschlagen. Dieser erhielt ein Grundgehalt von 3,83 Millionen Euro und eine aktiengebundene Kompensation in der Höhe von 7,77 Millionen Euro (zusammen 11, 60 Millionen Euro).

Dougan schafft es mit 9,24 Millionen Euro nur auf den zweiten Platz. Mit 5,76 Millionen Euro reichte es Boris Collardi mit dem siebten Platz einem zweiten CEO einer Schweizer Bank in die Top-10 (Tabelle 3).

Auch diese Statistik ist mit Vorsicht zu geniessen. Wo Alphavalue keine Daten zu aktiengebundener Kompensation hatte, wurde dieser Teil weggelassen – was das Resultat beträchtlich trübt.

kompensation_ceo