Die Bank Bär trennt sich von der Vermögensverwaltungstochter in Brasilien. Käuferin ist die Banco BTG Pactual. Dies ist auch in der Schweiz eine bekannte Grösse.

Die Julius Bär Gruppe hat gemäss Mitteilung vom Dienstag einen Vertrag unterzeichnet, mit dem die brasilianische Vermögensverwaltungstochter  Julius Baer Brasil Gestão de Patrimônio e Consultoria de Valores Mobiliários Ltda. (Julius Baer Brazil) an die Banco BTG Pactual verkauft wird. Die Bank Bär werde Kunden aus Brasilien von anderen Standorten aus weiter bedienen, und das internationale Geschäft in Brasilien sei vom Verkauf nicht betroffen, heisst es in der Mitteilung.

Julius Baer Brazil ist ein unabhängiger Vermögensverwalter, der sich auf das High- und Ultra-Net-Worth-Kundensegment fokussiert. Ende November 2024 managte die Einheit Vermögen im Gegenwert von 9 Milliarden Franken.

«Gründliche Überprüfung» des Brasilien-Geschäfts

Gemäss der Mitteilung soll der Abschluss der Transaktion die CET1-Kapitalquote (Kernkapitalquote) von Julius Bär um rund 30 Basispunkte erhöhen, basierend auf einem Gesamtbarwert von umgerechnet 91 Millionen Franken.

Carlos Recoder, Head Americas & Iberia, Julius Bär, kommentiert die Transaktion: «Nach einer gründlichen Überprüfung unseres inländischen Geschäfts in Brasilien in den letzten zwölf Monaten sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es zum Nutzen unserer Kunden wichtig ist, den Multi-Family-Office-Ansatz beizubehalten und gleichzeitig die Anlagekapazitäten weiter auszubauen und die Technologie zu verbessern. Die Übernahme unseres brasilianischen Geschäfts durch BTG, ein führendes inländisches Finanzinstitut, macht dies möglich und bietet unseren Kunden und Mitarbeitern ein überzeugendes und differenziertes Wertangebot.»

Beteiligt an EFG International

Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der aufsichtsrechtlichen Genehmigungen und wird für das erste Quartal 2025 erwartet.

Die Banco BTG Pactual ist auch hierzulande eine bekannte Grösse. Sie hält als zweitgrösste Aktionärsgruppe hinter der griechischen Gründerfamilie Latsis (45 Prozent) eine Beteiligung von knapp 20 Prozent an EFG International. Im ersten Halbjahr 2024 hatte es Spekulationen gegeben, dass EFG International von der Bank Bär übernommen werden könnte.