Die Tessiner Kantonalbank ist mit ihrem Halbjahresergebnis 2024 zufrieden, obwohl dieses deutlich unter dem Vorjahr liegt. Auch der hohe Anstieg beim Geschäftsaufwand scheint sie nicht zu beunruhigen.

Die Tessiner Kantonalbank (Banca Stato) hat im ersten Halbjahr 2024 ein Geschäftsergebnis erwirtschaftet, das mit 85,7 Millionen Franken deutlich unter dem des Vorjahres liegt (-16 Prozent), ist aber dennoch zufrieden, weil die Vergleichsperiode aussergewöhnlich stark gewesen sei. Gegenüber 2022 habe man das Ergebnis verdoppelt, rechnen die Tessiner in ihrer Mitteilung vom Montag vor.

Der Gewinn der Gruppe beträgt nur 61,2 Millionen Franken (-31,2 Prozent), weil die Zuweisung an die Reserve für allgemeine Bankrisiken von 8 Millionen auf 20 Millionen Franken erhöht wurde.

Dämpfer im Zinsgeschäft

Wie bei den meisten anderen Banken beeinträchtigt die geldpolitische Wende der Nationalbank das Zinsgeschäft. Man habe den Effekt mit einem Volumenzuwachs und einer umsichtigen Refinanzierungsstrategie abfedern können. Unter dem Strich bildet sich aber der Nettoerfolg im Kerngeschäft gleichwohl um 5,1 Prozent auf 134,2 Millionen Franken zurück.

Überschaubar bleibt mit 1,4 Prozent das Plus beim Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo andere Banken offenbar mehr von der freundlichen Börsenstimmung profitiert haben. Die Banca Stato hat in diesem Bereich 31,9 Millionen Franken verdient. 

Markant höhere Personal- und Sachkosten

Kräftig gewachsen ist der Geschäftsaufwand. Die Personalkosten sind um 11 Prozent (54,8 Millionen Franken) gestiegen, der Sachaufwand sogar um 19,2 Prozent auf 34,5 Millionen Franken. Begründet wird die Zunahme etwas sehr allgemein mit den Massnahmen zur Stärkung der Organisations- und Führungsstruktur der Bank vor dem Hintergrund der konstanten Steigerung des Geschäftsvolumens.

Mit 1,7 Prozent fällt das Plus im Hypothekengeschäft auf gut 12 Milliarden Franken allerdings überschaubar aus. Immerhin wurden die Ausleihungen an Private und Unternehmen mit 10,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken kräftig gesteigert. Das deutet darauf hin, dass die Banca Stato im Firmenkundengeschäft die Lücke füllt, welche die Credit Suisse hinterlassen hat.

Kunden schichten um

Rückläufig waren die Kundeneinlagen, die noch 11,7 Milliarden Franken (-1,3 Prozent) betrugen. Kunden hätten liquide Mittel in andere Anlageformen umgeschichtet, erklärt die Bank. Die verwalteten Vermögen stiegen denn auch um 4,6 Prozent auf 22,7 Milliarden Franken an, wobei der Nettoneugeldzufluss mit 53 Millionen Franken bescheiden ausfiel.

Die Bilanzsumme ist um 3,4 Prozent gewachsen und liegt nun auf 18,6 Milliarden Franken. Zufrieden zeigt sich die Banca Stato zeigt nicht nur mit Ergebnis der Gruppe, sondern auch mit der Entwicklung bei der Private-Banking-Tochter Axion Swiss Bank.