Der neu eingestiegenen Finanzinvestorin Cevian kann das Wachstum der UBS nicht schnell genug gehen. Doch nun melden zwei andere Grossaktionäre Bedenken an wegen des Gewichts der neuen Megabank in der Schweiz.
Das Programm für die Integration der Credit Suisse (CS) steht, in den nächsten Monaten macht sich die UBS an die Übernahme von Kunden und Rechtseinheiten der Krisenbank. Doch nun funken eigene Grossaktionäre dazwischen.
Wie die Agentur «Reuters» berichtete, zeigt sich die Aktionärsvertreterin Ethos Stiftung besorgt. Die noch grössere Grossbank könnte die Regulation im Land beeinflussen und die Fähigkeit der Schweiz unterwandern, das Risikogebaren von Banken in Zaum zu halten, findet die Westschweizer Organisation. Ethos berät Investoren, die insgesamt bis zu 5 Prozent aller UBS-Aktien besitzen.
Gefahr für den reibungslosen Betrieb
Das ist nicht alles. Ein weiterer Investor, der offenbar zu den zehn grössten Aktionären der Bank zählt, meldete unter dem Schutz der Anonymität ebenfalls Bedenken an.
Laut dem Bericht befürchtet der Profianleger, dass es zwischen der UBS und den Schweizer Behörden sowie der Politik zu einem Konflikt über die Frage nach der Grösse der Bank kommt; diese Auseinandersetzung könnte den reibungslosen Betrieb des Instituts behindern.
Luftige Hoffnungen
Tatsächlich sorgt bereits jetzt eine vom Bundesrat in Auftrag gegeben Evaluation zur «neuen» UBS für Nervosität, die im April publiziert werden soll. Finanzministerin Karin Keller-Sutter sagte dazu unlängst, das oberste Ziel sei es, bei der Bankenregulierung den Staat und die Steuerzahlenden zu schützen.
Während Ethos & Co deswegen Bedenken anmelden, kann es Cevian mit dem Wachstum der Grossbank nicht schnell genug gehen. Die schwedische Finanzinvestorin hat im vergangenen Dezember für rund 1,2 Milliarden Euro UBS-Aktien erworben und luftige Hoffnungen geäussert. Cevian hält es für möglich, dass die Grossbank ihren Aktienkurs innert nützlicher Frist auf 50 Franken verdoppeln kann.
Nur sehr geringe Risiken?
Im Grossaktionariat zeichnet sich damit eine Tauziehen zwischen diesen Parteien ab – ein Brennpunkt mehr, um den sich die mit der CS-Integration beschäftigte Bankführung kümmern muss.
Die UBS hat sich bereits zum Bericht geäussert. Die Bank findet, der Fokus auf ihre Bilanz sei irreführend. Sie halte rund 20 Prozent der gesamten Aktiven in hochliquiden Vermögenswerten und weitere 15 Prozent in Hypotheken für Privatkunden und vermögende Privatkunden, die nur sehr geringe Risiken bergen würden.