Die Migros Bank hat im vergangenen Jahr 2023 massiv mehr verdient. Doch der Gewinn wird nicht etwa an die Detailhandel-Gruppe Migros abgegeben.
«Es wird ein gutes Jahr», sagte Manuel Kunzelmann, CEO der Migros Bank, über das abgelaufene 2023 unlängst zu finews.ch. Am Dienstag hat das Institut nun die Zahlen dazu vorgelegt.
Diese sprechen für sich: Die Bankentochter der «orangen Riesen» Migros vermochte den Gewinn zum Vorjahr um ein knappes Drittel auf 313,4 Millionen Franken zu steigern. Der Geschäftserfolg kletterte um gut 31 Prozent auf 383 Millionen Franken.
Rückläufiger Kommissionen-Erfolg
Den wichtigsten Beitrag dazu hat wie zu erwarten das Zinsengeschäft geliefert, wo der Erfolg um einen Viertel auf 641,4 Millionen Franken zunahm. Das Volumen in Hypothekargeschäft legte dabei zum Vorjahr um 1,4 Prozent zu, die Kundeneinlagen hingegen überraschend wenig mit 0,4 Prozent.
Im Kommissionsgeschäft ging der Erfolg um 13,5 Prozent auf 108,7 Millionen Franken zurück, während der Erfolg im Handelsgeschäft mit einem Plus von 27,5 Porzent von allen Sparten am stärksten wuchs und der Migros Bank 62,5 Millionen Franken einspielte.
Deutlich mehr Publikum
Der Mehrertrag stammt von einer deutlich grösseren Kundschaft: Das schweizweit tätige Institut erreicht nun nach eigenen Angaben 1’120’000 Kundinnen und Kunden und verfügt damit über ein Millionenpublikum.
Leicht zugenommen haben auch der Personalbestand und die Kosten für den Betrieb der Migros Bank. Aufgrund der deutlich gesteigerten Einnahmen kam das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) bei nochmals besseren 47,3 Prozent zu liegen.
Teilnahme an SNB-Initiative
Die Bankführung beabsichtigt, den Reingewinn des vergangenen Jahres vollumfänglich einzubehalten, um die Eigenmittelbasis weiter zu stärken und die Grundlage für eine gesunde Kreditversorgung von Haushalten und KMU zu sichern, wie es weiter hiess.
Ebenfalls hat das Institut als erste nicht systemrelevante Schweizer Bank die operationellen Fähigkeiten für die Teilnahme an der Initiative der Schweizerischen Nationalbank (SNB) «Liquidität gegen hypothekarische Sicherheiten» (LGHS) geschaffen. Diese soll die Basis für eine weitere Stärkung der Solidität des Bank bilden.
Im Jahresbericht nicht weiter geäussert hat sich die Bank zum Konsortialkredit, den sie bei einem Immobilienunternehmen offen hat, an dem auch das Signa-Konglomerat des österreichischen Investors René Benko beteiligt ist. Laut einer Mitteilung von vergangener Woche beläuft sich der Anteil der Migros Bank am Kredit auf 97 Millionen Franken.