Die Basellandschaftliche Kantonalbank hat zwei neue Mitglieder in den Bankrat berufen. Damit ist die eigentlich schon länger vorgesehene «Entpolitisierung» abgeschlossen.
Eigentlich sieht das kantonale Beteiligungsgesetz in Baselland vor, dass grundsätzlich keine Regierungsvertreter in den strategischen Führungsorganen von Beteiligungen vertreten sind. Das wurde jedoch in den vergangenen Jahren bei der Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ignoriert.
Erst nachdem in den vergangenen Monaten eine Diskussion um die risikobehafteten Investitionen der Digitalbank-Tochter Radicant gegeben hatte, geriet dieser Aspekt der Regierungs-Kontrolle wieder in den Fokus.
Radicant hat das BLKB-Ergebnis in den vergangenen beiden Jahren jeweils um zweistellige Millionenbeträge belastet. Vor wenigen Wochen folgte dann der Rücktritt des Finanzdirektors Anton Lauber und der Vertreterin der Gemeinden, Nadine Jermann, aus dem Bankrat.
Anwältin und Anlagespezialist
Nun werden die frei werdenden Sitze per Anfang Juli neu besetzt. Die BLKB wählte Barbara Ofner und René Schmidli für die Amtsperiode 2023-2027, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Damit habe man zwei unabhängige und fachlich bestens qualifizierte Führungspersönlichkeiten mit einem fundierten Leistungsausweis gewinnen können, schreibt die Kantonalbank weiter.
Die Anwältin Ofner verfügt über langjährige Führungserfahrung und ist seit mehr als 20 Jahren im Bereich Legal, Compliance und Aufsicht in der Banken- und Asset Management-Branche tätig. Zudem ist sie seit mehr als 10 Jahren Dozentin an der Fachhochschule Nordwestschweiz im Bereich Schweizer Bankenrecht für Banking & Finance.
Schmidli ist aktuell unter anderem Präsident der Anlagekommission der Zürich Anlagestiftung. Er hatte seine Laufbahn beim Schweizer Bankverein begonnen und war unter anderem etwa Chief Investment Officer und Mitglied der Geschäftsleitung der Generali Schweiz. Er verfüge über ein breites Bankwissen und ist Spezialist für den Bereich Asset & Investment Management. Weiter habe er Erfahrung und Kenntnisse in den Bereichen Digitalisierung, Blockchain-Technologie, ESG-Retail-Produkte und Finanzmarktregulierung.
Kanton verzichtet auf Einsitznahme
Der Kanton werde künftig auf eine Einsitznahme im Bankrat der BLKB verzichten, heisst es in dem Communiqué weiter. Dabei wird auf das Public Corporate Governance Gesetz (PCGG) des Kantons verwiesen. Die Bank berichtet regelmässig an die Finanz- und Kirchendirektion (FKD) und an die Finanzkommission des Landrates über den Geschäftsverlauf und die Risikosituation.