Mitte März soll es soweit sein: Jedes Haus in der Schweiz soll dann anhand seiner Emissionen in eine Farbskala eingeteilt werden, wie man es etwa bei Autos kennt. Druck in diese Richtung hat auch die UBS gemacht.
Nun ist sie offenbar in Griffweite: die Farbskala, um landesweit Immobilien nach ihrem Energieverbrauch und ihren CO2-Emissionen zu bewerten. Die Skala basiert auf Daten des Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregisters, die zwar erhoben wurden, aber höchst unterschiedlich und wenn überhaupt nur auf kantonaler Basis zugänglich waren.
Die Skala, bei der beim Bund das Bundesamt für Umwelt (Bafu), das Bundesamt für Energie (BFE) und das Bundesamt für Statistik (BFS) federführend sind, will für jede Liegenschaft in der Schweiz die CO2-Emissionen berechnen und Online veröffentlichen. Der Vorteil: vorbildliche Bauten wie auch «Dreckschleudern» würden so auf einen Blick sichtbar.
Selber nach Bern gefahren
An der Initiative haben auch die Banken als wichtigste Finanzierer des Schweizer Gebäudeparks ein vitales Interesse. So klinkte sich die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) in den Prozess ein, genauso wie die führenden Geldhäuser der Landes. Sie selber sei nach Bern gefahren, erklärte UBS-Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse am Donnerstag im Rahmen der Konferenz «Vision Bank», die von der Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» ausgerichtet wird.
Die Managerin freut sich nun über den Durchbruch, der bereits Mitte März anstehen soll.
Banken wie die UBS stehen selber unter Druck: Sie haben sich oftmals zu Klimazielen bekannt und somit grösstes Interesse an einem CO2-armen Kundenbuch. Doch ohne klare Kenntnis des Problems fällt es ihnen schwer, den Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu beschreiten. Eine zentrale Forderung der Branche ist deshalb jene nach verlässlichen Daten.
Wenig erspriesslich
Bereits bekannt ist, dass Bauten hierzulande unter den grössten Klimakillern sind. Laut einer Studie vom vergangen Jahr sind Gebäude für rund ein Viertel der CO2-Emissionen und etwa 40 Prozent des Schweizer Energieverbrauchs verantwortlich. Mindestens 1 Million Häuser müssten hierzulande energetisch saniert werden, sonst wird die vom Bund angestrebte Netto-Null bei den Emissionen auch 2050 noch ausser Reichweite blieben.
Verpasst der Schweizer Immobilienbestand dieses Ziel, wäre das auch für die meisten Banken wenig erspriesslich, zumal mit Blick auf deren internationale Ausstrahlung. «Mein Anliegen ist, dass sich der Schweizer Finanzplatz bei der Nachhaltigkeit als globaler Leuchtturm positioniert», forderte die UBS-Schweiz-Chefin Keller-Busse am Donnerstag.