Die grösste Auslandsbank hat ein harziges Jahr hinter sich. Die Nettoneugelder stiegen zwar, aber der Gewinn war rückläufig. Die Mitarbeiterzahl war leicht höher.
Der HSBC Private Bank (Suisse) flossen im vergangenen Jahr Nettoneugelder von 8,5 Milliarden Franken zu; im Vorjahr hatte noch ein Nettoabfluss von 4,1 Milliarden resultiert.
Positive Zuflüsse wurden 2010 in den Regionen Asien, Lateinamerika, Naher Osten und in Teilen Europas verzeichnet. Allerdings ergab sich in Europa insgesamt ein Neugeldverlust von 1,6 Milliarden Franken – geprägt wohl vom allgemeinen Steuerdruck auf den Finanzplatz Schweiz sowie konkret vom Datendiebstahl, welcher die HSBC Private Bank traf und Ende 2009 bekannt worden war.
Zu verdanken ist das Gesamtwachstum beim Net New Money der Akquisition neuer Private-Banking-Kunden sowie einer Steigerung des Vermögens der bestehenden Kundschaft. «Diese Entwicklung zeigt, dass der gute Ruf, die solide Finanzlage sowie der kundenorientierte Ansatz der HSBC-Gruppe weiterhin Kunden anziehen», schreibt HSBC. «Dadurch konnte die Bank ihre Position als einer der Marktführer im Schweizer Private Banking festigen.»
In den Emerging Markets sieht die Bank auch in Zukunft das grösste Wachstumspotenzial. «Unsere Ambition liegt im Wachstum in allen Emerging Markets, nicht nur in Asien. Dabei ist es extrem wichtig, die richtigen Leute zu finden und nicht auf eine bestimmte Anzahl anzupeilen. Wir haben mit unserer Marke hier einen entscheidenden Vorteil», beurteilt Alexandre Zeller, CEO HSBC Suisse, die Lage.
Nach negativen Währungseffekten sank allerdings das verwaltete Kundenvermögen leicht – die Assets under Management lagen mit 186 Milliarden Franken um 3 Milliarden oder 2 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor.
Rückläufig war auch der Bruttogewinn: Der Gewinn vor Steuern und ausserordentlichen Posten betrug im letzten Jahr 581 Millionen Franken, 26 Prozent weniger als 2009. HSBC nennt als Hauptfaktoren den starken Franken und die tiefen Zinsen, welche wiederum zu deutlich tieferen Zinserträgen führten.
Der Nettozinsertrag belief sich letztes Jahr auf 692 Millionen Franken gegenüber 852 Millionen Franken im Jahr 2009. Der Kommissionsertrag wuchs um 12 Millionen Franken respektive 2 Prozent auf 697 Millionen Franken, während der Handelsertrag um 23 Millionen oder 12 Prozent auf 223 Millionen Franken zunahm.
Der Aufwand nahm um 2 Prozent zu. Als Gründe nennt HSBC Investitionen in die Informationssicherheit, die Kosten im Zusammenhang mit der Einhaltung regulatorischer Vorschriften und Ausgaben bezüglich strategisch wichtiger Neuanstellungen.
Seit dem Datendiebstahl durch einen ehemaligen HSBC-Informatiker habe die Bank die Prozesse hinter ihrer Informationssicherheit «gründlich überprüft sowie umfangreiche Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit getroffen und umgesetzt». Zudem laufe ein millionenschweres Investitionsprogramm, mit dem sichergestellt werden soll, «dass die Systeme der Bank den höchsten Sicherheitsstandards in der Branche entsprechen. Überdies wurden das Risikomanagement und die operativen Kontrollen überprüft und verbessert.» Die HSBC Private Bank werde weiterhin in diese Bereiche investieren.
«Eine solche Dimension des Datenklaus ist nicht mehr möglich. Banken müssen sich jedoch immer mit diesem Thema auseinandersetzen. Mit unserem heutigen Standard gehören wir nun zu den oberen zehn Prozent. Datendiebstahl im kleinen Rahmen ist heute jedoch schwer zu verhindern. Daher ist es zentral, dass man die richtigen Leute einstellt», sagt Zeller.
Ende Dezember 2010 beschäftigte die Bank insgesamt 3’181 Mitarbeiter, eine Zunahme von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Schweiz belief sich die Mitarbeiterzahl auf 1’782. Davon arbeiteten 1’463 Personen in Genf, 280 in Zürich, 35 in Lugano und 4 Personen in Gstaad.
→ Hier finden Sie die ausgeschriebenen Stellen bei der HSBC Private Bank (Suisse).