Seit 1981 gibt es den exklusiven Unternehmens-Club «Association les Hénokiens». Die Anforderungen an eine Aufnahme sind hoch. Langlebigkeit und Familienbesitz gehören dazu – wie bei der Genfer Privatbank Mirabaud.
Die Schweizer Bank- und Finanzgruppe Mirabaud wird Mitglied der «Association les Hénokiens», wie sie in einer Mitteilung vom Dienstag bekannt gibt. Der Club, dem damit neu 51 Unternehmen aus neun Ländern angehören, vereinigt langlebige, stabile Familienunternehmen.
Beitreten dürften nur Firmen, die seit mindestens 200 Jahren durchgängig in Mehrheitsbesitz der Gründerfamilie sind und von einem Nachkommen des Gründers geführt werden. Zudem müssen sie finanziell gesund und auf dem neuesten Stand ihres Fachs sein.
Anis-Likör mit Anspruch
Die Hénokiens würden sich für Familienunternehmen mit weitblickender strategischer Ausrichtung einsetzen, schreibt Mirabaud weiter. Der Name bezieht sich auf die biblische Figur des Patriarchen Enoch oder Henoch, Sohn Kains und Vater von Methusalem. Der Bibel zufolge lebte Enoch 365 Jahre, bevor er in den Himmel aufgenommen wurde, ohne je gestorben zu sein.
Der Club wurde 1981 von dem Franzosen Gérard Glotin gegründet, dem damaligen Generaldirektor des Unternehmens Marie Brizard. Glotin selbst war Nachfahre der Schöpferin des bekannten französischen Anis-Likörs gleichen Namens, den es seit 1755 gibt.
Mirabaud wurde 1819 in Genf gegründet und ist zu 100 Prozent in Privatbesitz. «Unsere Kunden kommen zu uns, weil sie wissen, dass ihr privates oder geschäftliches Vermögen in der gleichen Form wie das der Familie Mirabaud verwaltet wird», sagt Nicolas Mirabaud (Bild unten, mit Camille Vial) einer der vier geschäftsführenden Gesellschafter der Bank.
(Bild: Mirabaud)
Drei andere Schweizer Banken dabei
Zur Gründerfamilie zählt auch Camille Vial, ebenfalls geschäftsführende Gesellschafterin und Präsidentin des Exekutiv-Ausschusses. «Unser Beitritt zur Association les Hénokiens unterstreicht unseren Willen, unsere Werte zu bewahren, dank derer wir auch zukünftig exzellente Dienstleistungen bieten und erfolgreich sein können», betont Vial.
Mirabaud ist nicht die einzige Schweizer Bank unter den Hénokiens. Auch Lombard Odier, Pictet und Les Fils Dreyfus & Cie zählen dazu. Ansonsten kommen die Mitglieder aus allen Wirtschaftszweigen. Die Länderschwerpunkte bilden Frankreich, Japan, Italien und Deutschland. Auch das älteste Unternehmen der Welt, das japanische Gasthaus (Ryokan) Hoshi mit Gründungsjahr 717 ist Mitglied der Vereinigung.