Das Centre Pompidou in Paris öffnet mit Unterstützung der Schweizer Privatbank Mirabaud seine Türen für eine Ausstellung, die Kunstgeschichte schreiben könnte. Die Schau taucht ein in die Welt, die als «Surrealistische Revolution» eine der prägendsten künstlerischen Strömungen des 20. Jahrhunderts formte. finews.art blickte exklusiv hinter die Kulissen.

Die Ausstellung präsentiert eine grosse Auswahl surrealistischer Werke in verschiedensten Ausdrucksformen wie Malerei, Zeichnung, Skulptur, Collage und Film. Neben Ikonen wie Salvador Dalí, Max Ernst, René Magritte oder Giorgio de Chirico, sind auch weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler vertreten.

So bietet die Ausstellung die gesamte Palette an surrealistischer Kunst, die aus dem Museum sowie aus bedeutenden internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen stammt.

Eingang zur Ausstellung (Bild: finews.art)

Fokus auf Künstlerinnen

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausstellung ist die Darstellung der weiblichen Perspektive im Surrealismus. «Wir wollten sicherstellen, dass die bedeutenden Beiträge von Künstlerinnen wie Leonora Carrington, Remedios Varo und Dora Maar entsprechend gewürdigt werden», erklärt Anaïs Izard, Direktorin für Partnerschaften im Centre Pompidou.

«Diese Künstlerinnen haben entscheidende Rollen in der Bewegung gespielt, und es ist wichtig, ihre Werke in diesem Kontext zu zeigen.»

Valentine Hugo, Rêve du 21 décembre 1929, (Bild: finews.art)

Rolle der Schweizer Privatbank Mirabaud

Die Ausstellung wäre ohne die langjährige Partnerschaft mit der Schweizer Bank Mirabaud kaum möglich gewesen. «Diese Unterstützung hat uns geholfen, die Ausstellung auf ein neues Level zu heben, indem wir nicht nur auf unsere eigene Sammlung zurückgreifen konnten, sondern auch auf Leihgaben aus der ganzen Welt», sagt Izard im Gespräch mit finews.art weiter.

 

Grace Pailthorpe May 16, 1941, (Bild: Tate)

Treibende Kraft bei Mirabaud

Lionel Aschlimann, geschäftsführender Teilhaber von Mirabaud und die treibende Kraft hinter der zeitgenössischen Kunstsammlung der Bank, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunst zu fördern und ihr den Raum zu gewähren, die sie benötigt.

«Es ist bemerkenswert, wie sich diese Partnerschaft entwickelt hat», so Izard. «Mirabaud teilt unsere Vision, dass Kunst mehr ist als ein blosses Investment. Sie sehen die Kunst als kulturelles Erbe, das bewahrt und gefördert werden muss.»

Dora Maar Sans titre Main coquillage 1934 680

Dora Maar, Sans titre [Main-coquillage], 1934 (Bild: CP, MNAM-CCI/J. Faujour/Dist. RMN-GP, Adagp, Paris, 2024)

Stéphane Jaouen, Head Wealth Management Frankreich bei Mirabaud, betont ebenfalls die Bedeutung von Kunstförderung: «Kunst ist für uns kein Geschäft. Kunst ist ein Anker für die Gesellschaft.» Mirabaud sieht in der Kunstförderung keinen kommerziellen Aspekt, sondern einen Beitrag zur Unterstützung der Kunst im Allgemeinen. «Wir haben keine Kunstberatung oder ein Kunstmanagement, und wir machen keine Geschäfte mit Kunst, weder in Paris noch in Genf,» so Jaouen weiter.

Mehrfach unterstützt

Izard fügt hinzu: «Für uns im Centre Pompidou ist es entscheidend, Partner zu haben, die unsere Werte teilen und uns dabei unterstützen, die Kunst in ihrer reinsten Form zu präsentieren. Mirabaud hat uns in den vergangenen Jahren mehrfach unterstützt, unter anderem bei der grossen Picasso-Zeichnungen-Ausstellung 2023, die ein enormer Erfolg war. Diese Art von langfristigen Partnerschaften ermöglicht es uns, Ausstellungen zu kreieren, die nicht nur die Vergangenheit feiern, sondern auch neue Perspektiven aufzeigen.»

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(Bild: KI-Fotocollage Max Ernst und Centre Pompidou, G. Meguerditchian)

Deal mit dem Unbekannten

Die Ausstellung «Surréalisme» wird nach ihrer Zeit in Paris auch in Madrid, Hamburg und Philadelphia zu sehen sein und damit ihre Bedeutung als globales kulturelles Ereignis unterstreichen. «Wir freuen uns darauf, diese einzigartige Sammlung mit einem noch breiteren Publikum zu teilen», sagt Izard.

«Surrealismus ist eine Bewegung, die auch heute noch relevant ist, weil sie die tiefsten menschlichen Träume, Ängste und Hoffnungen reflektiert. In einer Welt, die sich ständig verändert, erinnert uns der Surrealismus daran, dass es wichtig ist, das Unbekannte zu erkunden.»


 Die Ausstellung «Surréalisme» ist vom 4. September 2023 bis 13. Januar 2025 im Centre Pompidou in Paris zu sehen.