Credit Suisse verlangt von mehreren hundert Kaderleuten, dass sie einen Teil ihrer Boni für wohltätige Zwecke spenden.
Die Schweizer Grossbank bestätigt eine Meldung der «Financial Times», wonach ihre Managing Directors in den USA die Anweisung erhalten haben, einen Teil ihrer Bonussumme 2010 für gute Zwecke zu spenden. Konkret sollen mehrere hundert Kaderleute 2,5 Prozent ihrer Boni für Wohltätiges zur Verfügung stellen. Insgesamt, so hofft man, könnten damit rund 30 Millionen Franken zusammenkommen.
Die Weisung gilt bislang nur für die USA; dies aus steuerlichen und praktischen Gründen: In Amerika verfügt die Credit Suisse bereits über entsprechende Vehikel, über welche die Summen abgezogen und philantropischen Zwecken zugeführt werden können.
Die CS hat mit dem Spendenprogramm schon 2009 angefangen – damals betraf es Konzernleitungs-Mitglieder. Die Idee wurde jetzt ausgeweitet. Laut CS-Sprecher Marc Dosch ist es denkbar, dass sie später auch auf andere Länder und Konzernteile angewandt wird. Philanthropie sei für die Bank und ihre Mitarbeiter von grosser Bedeutung – «und wird übrigens auch für unsere Kunden immer wichtiger.»
Die «Financial Times» zitiert (anonym) betroffene Banker, die den Plan als «Feigenblattaktion» bezeichnen. Und das Branchenportal «Here is the City» in London zitiert einen US-Banker mit der Aussage: «Es wird interessant sein zu sehen, was diese Anweisung bedeutet. Was passiert, wenn einige Leute nicht mitspielen wollen? Können sie sich absetzen, oder ist das wirklich obligatorisch? Wird man diskriminiert, wenn man nicht mitmacht, etwa bei künftigen Boni oder Beförderungen?»
Laut CS-Sprecher Marc Dosch sieht die CS tatsächlich vor, dass die Spende obligatorisch ist, und über die gemeinsamen Spendevehikel besteht auch eine Kontrollmöglichkeit.