Kurz vor Prozessbeginn am Dienstag haben Privatkläger Medienberichten zufolge eine weitere Eingabe eingereicht – sie soll nun ebenfalls verhandelt werden.
Diverse Privatkläger, darunter Raiffeisen Schweiz und die Zahlungsspezialistin Aduno (die heutige Viseca), haben in den letzten Tagen offenbar eine so genannte Adhäsionsklage eingereicht. Dies berichtete die Zeitung «SonntagsBlick». Damit wollen die Kläger Geldforderungen gegenüber den Hauptbeschuldigten Pierin Vincenz, dem früheren CEO von Raiffeisen Schweiz, und dem Ex-Aduno-CEO Beat Stocker direkt in den Prozess integriert sehen. Die Forderungen gegenüber den Beschuldigten belaufen sich auf rund 25 Millionen Franken.
Verjährung droht
Laut dem Bericht ist dies ein aussergewöhnliches Vorgehen, da gewöhnlich bei Schadenersatz-Forderungen zuerst das Urteil abgewartet wird. Offenbar müssen die Kläger aber die Verjährung von Vorwürfen fürchten. Sowohl Vincenz wie Stocker bestreiten die gegen sie vorgebrachten Beschuldigungen. Für beide wie auch für die anderen fünf Beschuldigten im Prozess, der am morgigen Dienstag vor dem Bezirksgericht Zürich beginnt, gilt die Unschuldsvermutung.
Der Zahlungsspezialist Aduno (die heutige Viseca) hatte im Dezember 2017 den Stein in der Affäre Vincenz ins Rollen gebracht. Damals hatte das Unternehmen auf Geheiss des Verwaltungsrats hin Strafanzeige gegen seinen ehemaligen Präsidenten Vincenz und Ex-CEO Stocker eingereicht. Raiffeisen folgte 2018 mit einer eigenen Anzeige. Aduno wie Raiffeisen sind bereits mit einer Straf- und Zivilklage im Prozess vertreten.