Ein Prozess auf den Bermudas und eine neue Anzeige in der Schweiz: Von einem Ex-Banker der Credit Suisse um Millionen geprellte Osteuropäer erhöhen den Druck auf das Institut.
Die Credit Suisse (CS) wird von einstigen schwerreichen Kunden aus Osteuropa immer mehr in die Zange genommen. Wie auch finews.ch berichtete, gehen die vom verstorbenen Ex-CS-Banker Patrice Lescaudron um Hunderte Millionen Dollar an Vermögen geprellten Oligarchen weltweit juristisch gegen die Bank vor.
Einem Bericht des Schweizer Fernsehens «SRF» zufolge haben sie nun in Genf eine Anzeige wegen Verdachts auf Geldwäscherei eingereicht; genauer handelt es sich um eine neue Ergänzug einer schon fünf Jahre alten Anzeige. Schon zuvor hatte die Staatsanwaltschaft in der Rhonestadt ein neues strafrechtliches Verfahren gestartet.
CS-Kader muss aussagen
Laut dem SRF-Bericht muss nun auch Babak Dastmaltschi, ein hochrangiger Kader in der Internationale Vermögensverwaltung (IWM) der Grossbank, eine Aussage machen. Sein Name fällt wiederholt in einem für die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) erstellten Vorbericht zur Affäre, der Anfang Jahr an die Presse durchsickerte.
Vor einem Gericht auf den karibischen Bermuda-Inseln haben die «CS Victims», wie sich die Vereinigung der von Lescaudron geschädigten Ex-CS-Kunden rund um den georgischen Ex-Premier Bidzina Ivanishvili nennt, inzwischen erreicht, dass die Bank den erwähnten Bericht sowie weitere Untersuchungen offenlegen musste.
Auf Bermuda findet derzeit ein Prozess statt, bei dem die Kläger darauf abzielen, sich an der dortigen CS-Tochter schadlos zu halten, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete.
Bekannten Lobbyisten engagiert
In der Schweiz wiederum haben die CS-Victims sich der Dienste des bekannten Lobbyisten Thomas Borer versichert, um ihre Forderungen gegen die Bank durchzudrücken. Schon vergangenen Frühling prüften sie in der Schweiz juristische Schritte, wie finews.ch exklsuiv berichtete.
Das Institut hat sich stets auf den Standpunkt gestellt, ebenfalls von Lescaudron getäuscht worden zu sein. Er sei bei seinen strafbaren Handlungen von niemandem intern unterstützt worden. Im Herbst 2018 war die CS von der Finma gerügt worden, weil sie den Banker unzureichend kontrolliert habe.