Die Credit Suisse hat offenbar die Verbindungen zum japanischen Tech-Konzern Softbank und dessen Chef Masayoshi Son gekappt. Gleichzeitig hält die Grossbank Anleger-Gelder in einem Quant-Fonds zurück.

Die Credit Suisse (CS) geht unter ihrem neuen Verwaltungsratspräsidenten Antonio Horta-Osorio über die Bücher. Gemäss der Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) macht die Grossbank mit dem japanischen Tech-Konzern Softbank und dessen CEO Masayoshi Son keine Geschäfte mehr.

Softbank war in den Greensill-Fonds der CS investiert gewesen und hatte gleichzeitig auch Anteile in Firmen, die aus diesen Fonds Finanzierungen erhalten hatten.

Vergangenes Jahr hatte die CS diese Verbindungen untersucht. In der Folge zog Softbank sich aus den Fonds zurück. Die CS-Investmentbank hatte zusammen mit anderen Instituten Softbank-Aktien im Wert von rund 8 Milliarden Dollar als Collateral gehalten, wie «Bloomberg» schreibt.

Probleme mit Renaissance

Die Bank kommentierte den Bericht nicht. Horta-Osorio hat seit seinem Amtsantritt eine vertiefte Überprüfung von Risiken und Kundenbeziehungen angeordnet. Die Schweizer Grossbank ist durch ihre massiven Verluste mit Archegos Capital und den Kollaps der Greensill-Fonds in eine tiefe Krise gestürzt.

In der Investmentbank verliert die CS nun laufend wichtiges Personal.

In einem weiteren CS-Fonds sind nun gemäss «Bloomberg» Probleme aufgetaucht. Ein Fonds, der zusammen mit dem Quant-Hedgefonds Renaissance investiert, hat massive Performance-Einbussen und Geldabzüge erlitten. Die CS habe Kunden nun vorläufig untersagt, Cash aus dem Renaissance Alternative Access Fund abzuziehen. Das Fondsvolumen sei im Laufe der letzten zwölf Monate von 700 auf 250 Millionen Dollar zusammengeschmolzen. 

Renaissance, ein legendärer Quant-Hedgefonds, hat im vergangenen Jahr massive Geldabflüsse in Milliardenhöhe erlebt, nachdem der Renaissance Institutional Diversified Alpha International Fund hohe Verluste erlitten hat. Der CS-Fonds investiert in diesen Fonds.