Der ehemalige Präsident und operative Leiter der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs müsste aufgrund des 1MDB-Skandals einen Teil seines Lohns zurückgeben. Nun hat er eine andere Lösung gefunden.
Er war der letzte, der sich bisher geweigert hat: Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hat fünf ihrer ehemaligen Tob-Banker dazu verknurrt, einen Teil ihres Lohns aus der Zeit bei der Bank wegen der Verwicklung in den 1MDB-Skandal zurückzugeben – darunter auch der ehemalige Präsident und Chief Operating Officer der Bank, Gary Cohn.
Er gibt aber seinen Lohn nicht etwa zurück, wie einem Bericht der britischen «Financial Times» (FT, Artikel bezahlpflichtig) zu entnehmen war. Er spendet ihn: «Wir freuen uns, dass Gary sich entschieden hat, diese Angelegenheit hinter sich zu lassen und dafür wohltätige Organisationen zu unterstützen, die wichtige Arbeit leisten», liess die Bank in einer Erklärung verlauten. Die FT weiss weiter, dass die Spenden von Cohn «im Einklang mit dem stehen, worum der Vorstand gebeten hat».
Wegen Milliardenvergleich
Im Oktober verpflichtete sich Goldman Sachs, bis zu 175 Millionen Dollar an Lohnzahlungen, Boni und Abfindungen an das Senior Management zurückzufordern oder einzubehalten, um das institutionelle Versagen einzugestehen, das zum Korruptionsskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB beigetragen hat.
Der Vorstand der Bank sagte damals laut der FT, dass, obwohl aus der Bankführung niemand in illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit 1MDB «verwickelt war oder davon wusste», Rückforderungen «angesichts der Ergebnisse der staatlichen und behördlichen Untersuchungen und der Grössenordnung des gesamten 1MDB-Vergleichs angemessen waren» berichtet. Die Bank bezahlte im gleichen Monat rekordhohe 2,9 Milliarden Dollar, um einen Vergleich abzuschliessen, der die Untersuchung gegen das Institut beenden soll.
Verantwortung des Managers
Cohn hat deutlich länger gebraucht als andere Top-Manager der Bank, wie zum Beispiel der ehemalige CEO Lloyd Blankfein.
Der sagte schon vor Wochen zu der ganzen Angelegenheit, es gehöre nun mal Verantwortung eines Managers, einige Konsequenzen für Dinge zu akzeptieren, die unter der eigenen Aufsicht schief laufen.