Die Deutsche Bank hat in den letzten Monaten eine ganze Reihe Digitalisierer in hohe Funktionen gehievt, die eines sehr gut können: bloggen. Jetzt stösst ein HSG-Doktorand zur Truppe, der durch seinen Podcast bekannt ist.
In Deutschland zählt er zur jungen Elite der «Top 40 unter 40», sein Chef Christian Sewing schwärmt von ihm, und bei der Deutschen Bank gilt er als einer der wenigen Gewinner der letzten Reorganisation: Die Rede ist von Stefan Hoops (Bild unten), mit nur 39 Jahren Leiter des weltweiten Firmenkunden-Geschäfts und umtriebiger Digitalisierer.
«Sewings letzter Joker» («Der Spiegel») schart bei der grössten Bank im Nachbarland nun seinesgleichen um sich. Mit Vorliebe Fintech-Experten und, wie das Finanzportal «finanz-szene.de» analysierte, Betreiber von in der Szene gut beachteter Blogs.
Schmale Praxis
Das trifft laut dem Bericht auf André Bajorat zu, dem neuen Strategieleiter unter Hoops, vormals beim Fintech Figo. Oder auf den neuen Produktechef Rafael Otero, zuvor beim Payment-Startup Payleven, oder auf Jochen Siegert vom Konkurrenten Traxpay, der seit kurzem als Plattform-Verantwortlicher amtet. Dazu stossen noch Kilian Thalhammer (zuletzt Wirecard) und Alexander Bechtel, letzterer im Bereich Digitalwährungs-Strategie.
Bechtel hat es als Betreiber des Podcasts «Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll», den er seit gut einem Jahr publiziert, zu einiger Bekanntheit in der Fintech-Szene gebracht. Ansonsten ist er Forschungsassistent und Doktorand an der Universität St. Gallen (HSG). Die praktische Erfahrung im Banking beläuft sich seinem Profil auf dem Online-Dienst Linkedin zufolge auf ein Beratungsmandat bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und auf einen Kurzaufenthalt bei der europäischen Mehrländer-Börse Eurex.
Schub durch Corona
Doch Hoops hat in dem Mann seinen Strategen gefunden. Der Leiter der neuen «Unternehmensbank», die mit ihren Finanzströmen von rund 1 Billionen Euro im Kern des Konzerns steht, sieht sich durch die Coronakrise in seinem Vorgehen offensichtlich bestärkt.
«Bestimmte Trends werden sich deutlich beschleunigen, alles, was mit Digitalisierung zu tun hat, Online-Zahlungsvorgänge oder die Unterstützung von E-Commerce zum Beispiel», sagte Hoops gegenüber «Handelsblatt». Andere sehen das kritischer. «Ziemlich mutig (und ein bisschen crazy), was der Hoops da gerade macht», urteilte «finanz-szene.de».