Die US–Grossbank Citigroup hat ohne Grund eine Milliarde Dollar an Kreditgeber des kriselnden Kosmetikkonzerns Revlon bezahlt. Obwohl die Zahlung ein Versehen war, will ein Teil der Empfänger das Geld behalten.
Was für ein glücklicher Zufall, werden sich verschiedenste Geldgeber des amerikanischen Kosmetikkonzerns Revlon gedacht haben, als sie vergangene Woche ihr Bankkonto angeschaut haben.
Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) traf am Mittwoch plötzlich und ohne jede Ankündigung eine Zahlung der amerikanischen Grossbank Citigroup ein.
900 Millionen Dollar verschickt
Und zwar allem Anschein nach keine kleine Zahlung: Das Finanzinstitut hat an die Kreditoren von Revlon insgesamt 900 Millionen Dollar überwiesen – die ganze Kreditsumme, mit Zinsen.
Grund sei ein Verwaltungsfehler, so die Bank. Gegenüber «Bloomberg» wollte sich die Bank nicht zur Zahlung äussern. Revlon hingegen sagte, das Unternehmen selber habe keine Abzahlung der Darlehen vorgenommen. Folglich habe die Bank von sich aus gehandelt.
Abschreiber in Sicht
Seit ein paar Tagen versucht Citigroup nun, das aus Versehen überwiesene Geld zurückzubekommen. Das klappt aber nur schwerlich, bis Freitag kam nur knapp die Hälfte der Summe zurück.
Denn einige der Kreditgeber weigern sich, es zurückzugeben. Revlon sei praktisch pleite, geben drei involvierte Firmen als Grund an. Tatsächlich haben einige Kreditgeber Revlon verklagt, weil sie das Unternehmen verdächtigen, werthaltige Assets zu verstecken, um andere Kreditoren zu bevorteilen.