Der Vize-Chef der Bankiervereinigung ist als Präsident der Schwyzer Kantonalbank nominiert. Dort gilt es heisse Kastanien aus dem Feuer zu holen.
August Benz, derzeit stellvertretender CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), ist zur Wahl als neuer Präsident der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) vorgeschlagen. Dies teilten am Mittwoch die Aufsichtskommission für die Schwyzer Kantonalbank (KRAK) und der Verband in separaten Meldungen mit. Voraussichtlich im Juni muss Benz noch vom Schwyzer Kantonsrat gewählt werden. Der Amtsantritt ist für den 1. Juli geplant.
Der gebürtige Schwyzer und langjährige Banker hat sich in einem Auswahlverfahren durchgesetzt. Der 50-jährige Schwyzer wirkt seit Juli 2017 als Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Geschäftsbereichs Private Banking und Asset Management bei der SBVg und bleibt auch nach der Wahl die rechte Hand von Verbandschef Jörg Gasser. Von seinem Umfeld wird Benz sowohl als guter Netzwerker wie auch als integrer und in diversen Geschäftsfeldern versierter Manager beschrieben.
Drückender Phoenix-Streit
Insbesondere seine Führungserfahrung im Fondsbusiness der Grossbank UBS und der Draht zum Pensionskassen-Milieu dürfte ihm nun beim neuen Amt zugute kommen. Denn: die SZKB ist in einen auch in den Medien ausgetragenen Rechtsstreit rund um die Pensionskasse Phoenix verwickelt.
Wie zuletzt das Schweizer Radio und Fernsehen «SRF» berichtete, prüft das Aargauer Vorsorgewerk eine Schadenersatzklage gegen das Institut. Dies wegen eines Verlusts von 12 Millionen Franken, der laut der Pensionskasse auch auf Vorgänge bei der Firma Assurinvest zurückzuführen sein soll. Die SZKB hält die Mehrheit im Assurinvest-Verwaltungsrat und 49 Prozent der Aktien. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Vorgänger nahm den Hut
Derweil läuft gegen den ehemaligen Chef von Phoenix ein Strafverfahren der Aargauer Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf ungetreue Geschäftsführung und Verstösse gegen das Bundesgesetz zur beruflichen Vorsorge. Dem Ex-Geschäftsleiter wird vorgeworfen, mit Vorsorgegeldern heikle Anlagen getätigt zu haben.
Die Phoenix-Affäre hat bereits letzten Oktober den damaligen SZKB-Präsidenten Kuno Kennel das Amt gekostet. Kennel trat zurück, nachdem ihm Interessenskonflikte rund um die Firma Nova Vorsorge vorgeworfen worfen waren. An der Investmentfirma des Ex-Phoenix-Chefs hatte sich die SZKB beteiligt und musste schliesslich einen Abschreiber von 10 Millionen Franken hinnehmen. Kennel wurde in einem Prüfbericht reingewaschen, zog aber trotzdem die Konsequenzen.
Seitdem dreht der Fall weiter und erhielt mit der Assurainvest neue Facetten. Über die Vorgänge zwischen der SZKB und Phoenix soll laut «SRF» auch der Bankrat informiert gewesen sein – das Organ, dessen Führung Benz im Sommer übernehmen soll.