Die Genfer Bank Edmond de Rothschild hat operativ ein mittelmässiges Jahr hinter sich. Der Reingewinn war deutlich rückläufig. Doch die Besitzerfamilie nimmt sich ihren Teil.
Die Bank Edmond de Rothschild hat ein Jahr der grundlegenden Umstrukturierung hinter sich. 2019 ging die seit über 250 Jahren unter der Kontrolle der Rothschild-Familie stehende Bank von der Börse, das Frankreich-Geschäft wurde integriert. Das hinterliess in den Geschäftsresultaten Spuren, wie einer Mitteilung von Edmond de Rothschild vom Dienstag zu entnehmen ist.
Nur aufgrund des grösseren Konsolidierungskreises stieg der Ertrag der Bank. Ohne diesen Einfluss sanken die Erträge um 4 Prozent. Immerhin fiel auch der Aufwand, so dass unterm Strich ein Reingewinn von 44 Millionen Franken resultierte.
Dividende von 50 Millionen Franken
Das ist deutlich weniger als die 222 Millionen Franken aus dem Vorjahr, in dem Immobiliengeschäfte das Ergebnis stark beeinflussten. Aber es ist auch deutlich weniger als 2017, als ein Gewinn von 76 Millionen Franken erzielt worden war.
«Der Generalversammlung wird eine Dividende von 50 Millionen Franken vorgeschlagen», heisst es der Form halber in der Mitteilung. Die Besitzerfamilie – im Wesentlichen sind das Benjamin und Ariane de Rothschild – erlaubt sich also, mehr Geld auszuzahlen, als Gewinn erzielt worden ist. Die solide Eigenmittelausstattung erlaubt dies wohl.
Gemischtes Kundeninteresse
Die Neuausrichtung von Edmond de Rothschild als Investment Manager mit Private Banking und Asset Management verläuft noch nicht zufriedenstellend. Die verwalteten Vermögen stiegen aber dank der Marktperformance um 3 Prozent auf 173 Milliarden Franken.
Die Privatbank habe zwar einen positiven Nettozufluss erzielt, hiess es. Doch flossen rund 2,4 Milliarden Franken aus Aktien- und Overlay-Programmen ab. Hingegen wuchs die Real-Asset-Plattform mit Infrastruktur und Private Equity auf über 16 Milliarden Franken Kundengelder an. Auch die Immobilien-Plattform wuchs und erreichte 11,4 Milliarden Franken.