Die Untersuchung rund um den gefallenen Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz wird ausgeweitet. Ein weiterer Beschuldigter soll ungerechtfertigte Spesen eingereicht haben. Dieser klagt seinerseits gegen die Bank.

Nun tritt ein weiterer mutmasslicher Beschuldigter im Skandal um den ehemaligen CEO der Genossenschaftsbank Raiffeisen auf den Plan: Laut einem Bericht der «Sonntagszeitung» (Artikel bezahlpflichtig) soll ein früherer Berater der Bank mit Vincenz zusammen versucht haben, von der Bank ungerechtfertigte Spesen zu erhalten.

Konkret handelt es sich laut dem Bericht um eine Golfreise nach Dubai, die Vincenz dem Berater für seine 10-jährige Dienstzeit bei Raiffeisen geschenkt haben soll. Im Anschluss hätten die beiden Spesenabrechnung in der Höhe von 12'000 Franken eingereicht, die laut Staatsanwaltschaft nichts mit dem Geschäftsinteresse von Raiffeisen zu tun haben soll. 

100'000-Franken-Klage gegen Raiffeisen

Sollte sich das erhärten, wäre damit der Tatbestand der ungetreuen Geschäftsbesorgung erfüllt, und zwar einerseits durch Vincenz, andererseits aber wahrscheinlich auch durch ebenjenen Berater. Derzeit gilt für beide die Unschuldsvermutung.

Mit dem liegt Raiffeisen zurzeit sowieso über Kreuz: Die Genossenschaftsbank hat beschlossen, verschiedene unter Vincenz unterzeichnete Verträge nicht einhalten zu wollen. Einer zum Beispiel mit obigem Berater, der laut seinem Vertrag eine längere Kündigungsfrist hätte und sich darum um über 100'000 Franken geprellt sieht. Er soll darum laut «Sonntagszeitung» Klage eingereicht haben.