Die von der Nationalbank bei den Banken abgeschöpften Strafzinsen haben 2019 einen neuen Höchstwert erreicht – trotz Entlastung in letzter Minute.

Im Jahr 2019 stieg die Belastung der Schweizer Banken durch die von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) installierten Negativzinsen mit 2 Milliarden Franken auf einen neuen Höchststand. Dies vermeldete das Hamburger Fintech Deposit Solutions, das auch in der Schweiz tätig ist, am Dienstag.

Laut Berechnungen des Startups mussten die hiesigen Banken seit der Einführung der Negativzinsen im Jahr 2015 mehr als 8 Milliarden Franken an die SNB bezahlen. Dies auch nach einer im vergangenen November installierten Entlastung: Damals erhöhte die Nationalbank den Freibetrag für die Geldhäuser vom 20-Fachen der vorgeschriebenen Mindestreserven auf das 25-Fache.

Wie teuer weitere 25 Basispunkte wären

Dies ist auch im europäischen Vergleich viel. Die Zahlungen entsprechen über einem Viertel dessen, was die Banken der gesamten Eurozone an die Europäische Zentralbank (EZB) überweisen.

Entsprechend wird die Forderung eines Kurswechsels der Währungshüterin aus dem Bankenlager lauter. Bisher hält die SNB unbeirrt am Negativzins fest, weil sie den Franken als überbewertet betrachtet. Eine weitere Verschärfung um 25 Basispunkte auf -1 Prozent würde laut Deposit Solutions eine Mehrbelastung von 360 Millionen Schweizer Franken bedeuten.

Sparzinsen auf Allzeittief

Wenig verwunderlich zeigt daher der Zinstrend für die Schweizer Sparer nach unten, wie finews.ch unlängst berichtete: Das Niveau hat laut einer Studie des Online-Vergleichsdiensts Moneyland einen neuen Tiefststand erreicht. Die direkte Weitergabe der Strafzinses an Kleinsparer ist aber laut Experten immer noch tabu.