Die Sparzinsen haben in der Schweiz ein Allzeittief erreicht. Doch ein wichtiges Tabu ist noch nicht gefallen.
Die Sparzinsen sinken auch 2020 munter weiter. Zum Jahresanfang haben die Migros Bank, die Aargauische, die Basellandschaftliche und die Zuger Kantonalbanken die Sparkonto-Zinssätze gesenkt, wie der Online-Vergleichsdienst Moneyland am Dienstag berichtete. Laut dem Dienst sind die Vergütungen für Sparer damit so tief wie nie in der Schweiz.
Konkret: Die Sparkonto-Zinssätze liegen im Durchschnitt (Median) für Erwachsene noch bei 0,05 Prozent pro Jahr. Auf 3a-Sparkonten sieht es mit durchschnittlich 0,15 Prozent nicht viel besser aus. Auf Freizügigkeitskonten werden im Durchschnitt ebenfalls nur noch 0,05 Prozent angeboten. Und auf einem durchschnittlichen Privatkonto für den Zahlungsverkehr gibt es gar keinen Zins mehr.
Mehr als die -0,75 Prozent der SNB gefordert
Diverse Schweizer Banken haben mittlerweile auch auf Sparkonten Negativzinsen eingeführt, allerdings erst ab höheren Beträgen. So verlangt die Aargauische Kantonalbank ab einem Sparbetrag von 2 Millionen Franken -0,8 Prozent Strafzins, die Credit Suisse, die Neue Aargauer Bank und die Glarner Kantonalbank ab 2 Millionen Franken -0,75 Prozent, die Graubündner Kantonalbank ab 250‘000 Franken -0,75 Prozent, die Postfinance ab 250‘000 Franken -1 Prozent. Die Alternative Bank Schweiz erhebt auf Sparkonten bereits ab 50‘000 Franken Negativzinsen erhebt.
Zudem haben einige Institute die Gebühren für die Kontoführung angehoben, was ebenfalls einer Weitergabe gleichkommt.
Strafzins tabu im Jahr 2020?
Doch die umfassende und direkte Weitergabe der Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wird laut Moneyland auch dieses Jahr noch tabu bleiben. Es sei davon auszugehen, dass die Schwellen für Negativzinsen in den kommenden Monaten und Jahren weiterhin sinken werden. Trotzdem dürften Kleinsparer im Jahr 2020 nicht direkt von Negativzinsen betroffen sein, hiess es.