Dass Goldman Sachs ein Auge auf das lukrative Private-Banking-Geschäft mit Superreichen geworfen hat, war schon bekannt. Nun gibt das US-Institut Details zu den entsprechenden Plänen in der Schweiz bekannt.
Goldman Sachs vergrösserte den eigenen Fussabdruck in der Schweiz heuer bereits: Die US-Investmentbank holte sich eine zusätzliche Finma-Lizenz, schnappte sich den Zürich-Chef von Lombard Odier und schielt auf den hiesigen Hypotheken-Markt.
Nun erzählte Stefan Bollinger, welcher zusammen mit Chris French für Goldman Sachs das Wealth Management in Europa führt, der Nachrichtenagentur «Bloomberg» wie er den lokalen Schwergewichten UBS und Credit Suisse (CS) im Geschäft mit den Superreichen das Wasser abgraben will. In den nächsten drei Jahren will der Manager, der selbst Schweizer ist, mindestens 30 Kundenberater von der Konkurrenz abwerben.
Intensiver Wettbewerb
Damit stürzt sich Goldman in den bereits intensiven Wettbewerb um Personal zwischen den hiesigen Private-Banking-Schwergewichten UBS, CS, Julius Bär und Pictet. Im Bestreben um Wachstum in einem stabilen Geschäftsbereich werben überdies hierzulande auch die Deutsche Bank oder J.P. Morgan um Mitarbeiter.
Obwohl sich das Angebot von Goldman Sachs in der Vermögensverwaltung nicht wesentlich von anderen Grossbanken unterscheidet, habe die US-Investmentbank in der Region Europa, Naher Osten und Afrika jeden Monat Kundengelder dazu gewonnen, so Bollinger. Um schneller wachsen zu können, kommen allerdings auch Übernahmen in Frage, sagte er.