Im Nachgang der geplatzten Milliardenkredite ist Mosambik daran, eine Umschuldung vorzunehmen. Das Land will nun per Gerichtsbeschluss erreichen, dass die Credit Suisse Garantien übernimmt.
Mosambik hat beim Londoner High Court verlangt, dass die Credit Suisse (CS) Garantien übernimmt, Investoren einen Eurobond über 727 Millionen Dollar zurückzuzahlen. Das überschuldete südostafrikanische Land ist derzeit daran, den im Jahr 2023 fälligen Eurobond in Anleihen umzustrukturieren, die in den Jahren 2028 bis 2031 fällig würden.
Mosambik hat die Forderung beim High Court zwar schon im vergangenen Februar deponiert. Sie wurde aber erst bekannt, nachdem kürzlich die Eurobond-Investoren über die geplante Umschuldung informiert worden sind, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.
Umfassender Betrugsfall
Mosambik stützt sich bei der Forderung auf die derzeitig untersuchten Umstände, möglicherweise Opfer eines umfassenden Betrugsfalles geworden zu sein. Darin waren die CS als Kreditgeberin und Anleihenemittentin involviert wie auch die Schiffbaugesellschaft Privinvest.
Sie hatte die an drei Staatsfirmen in Mosambik vergebenen Milliardenkredite teilweise direkt von der CS überwiesen erhalten. Privinvest sollte für Mosambik eine maritime Infrastruktur aufbauen, die neben einer Thunfischfangflotte auch Küstenwach-Systeme und Hafenanlagen beinhaltete.
Ehemalige Mitarbeiter der CS und von Privinvest sind in den USA angeklagt, Gelder unterschlagen, Kickbacks erhalten und bezahlt zu haben.
Garantien streichen
Mosambik hatte die Garantien für die Kredite übernommen – und ist 2016 in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Der Korruption beschuldigt ist auch der ehemalige Finanzminister der Landes, Manuel Chang.
Mosambik verlangt, dass diese Garantien in der Umschuldung gestrichen werden und die CS, Privinvest und andere die Verantwortung übernehmen.
Die CS kommentierte den Bericht nicht. Die Grossbank vertritt den Standpunkt, die Kreditvergaben seien das Werk der Ex-Mitarbeiter gewesen. Regulatoren in Grossbritannien wie auch die Finma in der Schweiz untersuchen den Fall seit geraumer Zeit.