Die Beschäftigung im Schweizer Bankensektor sinkt und sinkt. Nun scheint ein Licht am Ende des Tunnels, wie eine neue Umfrage unter den Banken zeigt. Doch der Schein könnte trügen.
Durch die Digitalisierung, die Negativzinsen und durch zunehmende globale Marktunsicherheiten geraten die Schweizer Banken immer stärker unter Druck.
Das macht sich weiterhin auch im Personalbestand der hiesigen Banken bemerkbar. Wie das neue Bankenbarometer der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) aufzeigt, ist die Anzahl Beschäftigten im Schweizer Bankwesen im letzten Jahr wieder gesunken (Bild unten, für volle Grafik anklicken). Und zwar um 1,4 Prozent, was ungefähr 1'200 weggefallenen Stellen bedeutet.
Ein Teil des Rückgangs sei damit erklären, so die SBVg, dass Stellen in Konzerneinheiten verlagert worden seien, die nicht von der Bankenstatistik erfasst würden. Ein weiterer Teil gehe auf das Konto der Digitalisierung. In der ersten Jahreshälfte 2019 sei der Personalbestand auch schon wieder rückläufig.
Laut der SBVg könnte die Abwärtsspirale aber schon bald ein Ende haben. Denn wie sie in einer Umfrage unter den Schweizer Banken (Bild unten, für volle Grafik anklicken) erfahren hat, geht ein Grossteil der Schweizer Banken, und zwar immerhin rund 60 Prozent, davon aus, dass die Beschäftigung im zweiten Halbjahr 2019 in ihrem Institut gleich bleiben wird.
Wie verlässlich diese Prognosen sind, bleibt schlussendlich offen. Denn bereits im letzten und im vorletzten Jahr gaben jeweils über 60 Prozent der befragten Banken an, dass sich ihr Personalbestand nicht verändert sollte, während ein Viertel 2017 und ein Drittel 2018 sogar von einer sich verbessernden Beschäftigtenlage sprach.
Laut den Zahlen der Schweizerischen Nationalbank sank die Beschäftigung in der Bankenbranche aber zwischen 2016 und 2017 um fast 12'000 und im letzten Jahr nochmals um fast 1'000 Stellen. Ein Effekt war die erwähnte Auslagerung von Jobs in Konzernbereiche, die statistisch nicht erfasst sind.
Wie trügerisch die Prognose auf Grund einer Umfrage zeigt auch die obige Grafik. Demnach hat sich die Anzahl der Banken, die einen sinkenden Personalbestand prognostizieren, seit letztem Jahr annähern verdreifacht.