Julius Bär hat im ersten Halbjahr 2019 von den besseren Märkten und höherer Kundenaktivität profitiert. Allerdings blieb die Privatbank deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Das Kundengeldwachstum war schwach.
Die Zürcher Privatbank Julius Bär hat im ersten Halbjahr 2019 einen Gewinn von 343 Millionen Franken erzielt. Das ist deutlich weniger als das Ergebnis vor Jahresfrist, wie aus der Mitteilung vom Montag hervorgeht. Doch den Geschäftsrückgang vom zweiten Semester 2018 konnte die Privatbank immerhin etwas wettmachen.
Die Gewinnsteigerung belief sich auf 18 Prozent. Bernhard Hodler, der abtretende CEO von Julius Bär, sagte gemäss Mitteilung, die Ergebnisverbesserung sei Resultat von deutlich erholter Kundenaktivität und Anlagebewertungen. Die verwalteten Vermögen lagen Ende erstes Halbjahr zwar 8 Prozent höher als Ende 2018 und erreichten 412 Milliarden Franken; inklusive Custody-Vermögen waren es 479 Milliarden Franken.
Abflüsse bei Kairos
Das Nettoneugeldwachstum belief sich allerdings nur auf 3,2 Prozent, was unterhalb des Zielbandes von 4 bis 6 Prozent ist. Aus der Mitteilung geht hervor, dass die italienische Asset-Management-Tochter Kairos zunehmend zu einer Hypothek zu werden scheint. Die Kairos-Fonds zeigten wegen einer im Vergleich zum Vorjahr schlechten Performance Geldabflüsse. Julius Bär möchte Kairos denn auch verkaufen.
Geldabflüsse erlitt Julius Bär auch in Folge des laufenden «Atlas»-Projektes, das zur Beurteilung des Kundenrisikos dienen soll. Ausserdem verlor die Bank Kundengelder als Folge der Anrechnung von Negativzinsen auf grossen Barbeständen.
Die Cost-Income-Ratio kam bei 71 Prozent zu liegen, deutlich besser als vor einem Halbjahr, jedoch schlechter als die 67,3 Prozent vor Jahresfrist. Julius Bär sagte weiter, das Kostensenkungsprogramm von 100 Millionen Franken dürfte sich sich bereits im zweiten Halbjahr auswirken und im kommenden Jahr dann voll durchschlagen.