Die noble Rothschild & Co Bank ist in der Schweizer Startup-Szene bereits gut verankert, sagt CEO Laurent Gagnebin im Interview mit finews.ch. Nun will sie auch nach aussen digitaler werden. 


Herr Gagnebin, Sie haben im vergangenen Jahr mit 719 Millionen Franken ein deutliches Plus an Neugeld gewonnen. Dennoch haben unter dem Strich die verwalteten Vermögen mehr oder weniger stagniert. Warum?

Ja, das letzte Jahr war bezüglich Neukunden-Gewinne in der Tat sehr erfreulich. Eines unserer besten Jahre überhaupt. Die heftigen Korrekturen an den Märkten im letzten Quartal 2018 haben leider diese positive Entwicklung vorübergehend kompensiert.

In welchen Märkten konnten Sie neue Kunden gewinnen?

Wir konnten vor allem in Deutschland und der Schweiz – zwei unserer Onshore-Kernmärkte – sowie mit lateinamerikanischen Kunden zulegen.

Was sind die Argumente, mit denen sich Rothschild von anderen renommierten Privatbanken differenzieren kann?

Für potenzielle Kunden am Wichtigsten ist sicherlich unsere Unabhängigkeit von eigenen Produkten und die langfristige Perspektive im Zusammenhang mit der Verwaltung der Vermögen unserer Kunden.

«Wir waren schlicht zu klein in Asien, um zwei Standorte aufrecht zu erhalten»

Wir haben deshalb keine Interessenskonflikte und können den Kunden die besten Anlagemöglichkeiten empfehlen. Eine Besonderheit ist auch, dass wir als Rothschild & Co häufig gemeinsam mit unseren Kunden investieren.

Sie haben im vergangenen Jahr auch einen Strich unter Ihre Verflechtungen mit der «verwandten» Bank Edmond de Rothschild in Genf gezogen. Was waren die Gründe dafür?