Die 15 Regionalbanken der Clientis-Gruppe beschleunigen ihre Digitalisierungsstrategie. Im laufenden Jahr wollen sie über ein neues Kundenportal Hypothekenverlängerungen online einführen und Kreditprozesse digitalisieren.
Die insgesamt 15 Regionalbanken der Clientis-Gruppe haben im Geschäftsjahr 2018 den Betriebserfolg gesteigert und gleichzeitig die Kosten gesenkt, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist. Massgeblich zum geringeren Aufwand hat der IT-Providerwechsel beigetragen, wie auch finews.ch berichtete. Die Bilanzsumme überschritt die Schwelle von 15 Milliarden Franken.
Dass die Gruppe unter dem Strich dennoch einen tieferen Gewinn eingefahren hat, ist auf einen Sonderfaktor zurückzuführen. Weil 2018 die Rückzahlung aus dem RBA-Hilfsfonds (Vorjahr: 12 Millionen Franken) wegfiel, nahm der Konzerngewinn um 10 Prozent auf 63,4 Millionen Franken ab. Ohne diesen Sondereffekt zeigt das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 9,4 Prozent respektive 6,6 Millionen Franken auf 77,0 Millionen Franken. Entsprechend verbesserte sich das Kosten-/Ertrags-Verhältnis um 3,7 Prozentpunkte auf 57,9 Prozent.
Stärker gewachsen als der Markt
«Das Jahr 2018 ist für unsere Gruppe erfreulich verlaufen», erklärte Andreas Buri, CEO der Clientis AG, dem gemeinsamen Kompetenz- und Dienstleistungszentrum. Total beschäftigt die Gruppe 624 Mitarbeitende in 512 Vollzeitstellen, was einem Plus von vier Vollzeitstellen gegenüber 2017 entspricht.
In ihrem Kerngeschäft, den Hypothekarfinanzierungen, wuchsen die Clientis-Banken um 4,4 Prozent und damit stärker als der Gesamtmarkt – dies trotz unverändert konservativer Finanzierungs-grundsätze. Ende Jahr waren Hypotheken von 12,4 Milliarden Franken ausstehend.
Neues Kundenportal
Im Branchenvergleich hohe 84 Prozent der Ausleihungen an die Kunden sind durch Kundengelder gedeckt, wobei sich die Quote weiter leicht verbesserte. Den Clientis-Banken flossen 2018 trotz der tiefen Sparzinsen neue Kundengelder von netto 481 Millionen Franken zu; der Bestand wuchs um 4,6 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken an.
Im laufenden Jahr will die Gruppe unter anderem ein neues, ins Internet integriertes Kundenportal lancieren sowie Hypothekenverlängerungen online ermöglichen. Zur internen Effizienzsteigerung werden unter anderem Kreditprozesse digitalisiert und ein elektronisches Kreditdossier aufgebaut, wie weiter zu erfahren war. Ferner werden die Unterschriften in den Kundenzonen digitalisiert.
Zusätzliches Volumen
Während sich die Bautätigkeit in Teilen der Schweiz verlangsamt, gehen die Clientis-Verantwortlichen davon aus, dass sich diese in den Clientis-Einzugsgebieten auf Vorjahresniveau bewegen wird. «Die Clientis-Banken dürften dank des grossen Kundenvertrauens auch 2019 zusätzliche Geschäftsvolumen gewinnen. Entsprechend sollten sie den Erfolg aus dem operativen Geschäft auf dem bisherigen Stand halten können», sagte Buri.