Überraschend rückt der Steuerstreit mit Deutschland für das Staatsinstitut wieder in den Vordergrund. Die Graubündner Kantonalbank hat jetzt einen Strich unter die Vergangenheit gemacht.
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat mit den Justizbehörden in Köln eine einvernehmliche Einigung im Steuerstreit um Schwarzgeld deutscher Kunden erzielt. Wie das Institut mitteilte, leistete es dazu eine einmalige Zahlung von 4,7 Millionen Euro an die Behörden im Nachbarland. Die Vereinbarung hat laut GKB keine negativen Auswirkung auf das prognostizierte Jahresendergebnis, da ausreichend Rückstellungen für den Fall gebildet wurden.
Dank der Einigung holt sich die Staatsbank einen rundum-Ablass. Die Einigung hat Rechtskraft für alle Bundesländer Deutschlands und umfasst auch die betroffenen Mitarbeitenden der Bank, wie es weiter hiess.
UBS musste am meisten bluten
Mit der Zahlung kommen die Bündner in absoluten Zahlen gesehen glimpflich davon. 2014 musste die UBS mit 300 Millionen Euro in den sauren Apfel beissen. Im Jahr 2011 zahlten Julius Bär und die Credit Suisse 50 respektive 150 Millionen Euro. 39 Millionen Euro überwies die Basler Kantonalbank (BKB) 2015 nach Deutschland. 2016 zahlte wiederum die Zürcher Kantonalbank (ZKB) 5,7 Millionen Euro in eine Einigung und Vontobel Anfang Jahr 13,3 Millionen Euro.
Es wird davon ausgegangen, dass für weitere Schweizer Institute, darunter Staatsbanken, eine solche Einigung noch aussteht.