Die Bank Berenberg Schweiz erhält neue Mehrheitsaktionäre, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Die Käufer sind bereits im Verwaltungsrat des Instituts und hierzulande prominente Unternehmer.
Die Bank Berenberg, die 1590 gegründete und damit zweitälteste Bank der Welt, verkauft die Mehrheit ihrer Schweizer Tochter. Die Käufer sitzen bereits im Verwaltungsrat der Bank Berenberg Schweiz, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Es handelt sich um Michael Pieper und Adrian Keller.
Beide sind in der Schweiz bekannte Unternehmerpersönlichkeiten. Pieper ist Präsident und CEO der Artemis Group, über die er verschiedene Firmen kontrolliert oder an ihnen beteiligt ist, unter anderem die Franke Gruppe, Arbonia Forster und Feintool. Keller wiederum kontrolliert zusammen mit seinem Bruder Andreas Keller das vor allem in Asien tätige Marktexpansions- und Handelsunternehmen DKSH. Beide sitzen im Verwaltungsrat der Gruppe.
Weder Berenberg noch Pieper und Keller waren am Samstag für eine Stellungnahme erreichbar. Das Schweizer Finanzinstitut ist seit 30 Jahren in der Schweiz präsent und zwar in Zürich und Genf.
Neuer Firmenname geplant
Die Bank Berenberg Schweiz erhält somit zwei äusserst finanzkräftige Hauptaktionäre, die über ein Milliardenvermögen verfügen. Dem Vernehmen nach wird die Transaktion zu Beginn der kommenden Woche vollzogen respektive publik gemacht.
Dabei übernehmen Pieper und Keller zunächst eine Mehrheit des vornehmlich im Private Banking tätigen Instituts. Rund 20 Prozent sollen vorerst beim Mutterhaus in Hamburg verbleiben. Vorgesehen ist auch, dass sich das bestehende Management um CEO Peter Raskin an der neuen Bank beteiligt. Die Bank, die per Ende 2017 Kundengelder (inklusive Custody-Konten) von 6,7 Milliarden Franken verwaltete, soll zudem einen neuen Namen erhalten.