Mit dem forschen Kurs des obersten UBS-Investmentbankers, Andrea Orcel, die Erträge im Beratungsgeschäft zu steigern, kommen nicht alle Untergebenen klar.
Die UBS-Investmentbank unter der Ägide von Andrea Orcel hat ein über Erwarten starkes erstes Quartal abgeliefert – sowohl im Handels- als auch im Beratungsgeschäft, wie auch finews.ch berichtete.
Diesen Erfolg will die UBS fortführen und richtet dabei den Fokus vor allem auf die Einheit Corporate Client Solutions (CCS), welche Firmen bei Akquisitionen und Übernahmen berät. Die CSS dient zudem als wichtige Zuliefererin für die Königssparte der UBS, dem Wealth Management.
Um auch in den kommenden Quartalen zu glänzen, hat Orcel seiner Crew ambitionierte Ziele gesetzt. Demnach erwartet er in den kommenden drei bis vier Jahren eine Umsatzsteigerung von mehreren hundert Millionen Franken, erklärten mit der Sache vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig), ohne dabei konkrete Zahlen zu nennen. Die Kosten sollen bei diesem Ausbau stark kontrolliert werden.
Wer nicht kann, muss gehen
Die forscher gewordenen Forderungen ertragen indes nicht alle Investmentbanker, was zuweilen auch zu Frust unter Junior und Senior Bankern führt, wie es weiter hiess. Ein Indiz hierfür ist die zunehmende Fluktuation innerhalb der Investmentbank in den letzten Wochen, worüber auch finews.ch berichtete.
Die UBS räumte denn auch ein, dass womöglich gewisse Mitarbeiter für das neugeschaffene Leistungsumfeld nicht geeignet seien. «Wir wünschen ihnen anderswo alles Gute», erklärte ein Sprecher der Schweizer Grossbank gegenüber «Bloomberg».
Die bisherigen Abgänge seien indes im Vergleich zu früheren Jahren gering und entsprächen dem Marktdurchschnitt. Gleichzeitig ziehe man Toptalente an.
Nur die besten Regenmacher
Dass es Orcel explizit auf die Crème de la Crème unter den Investmentbankern abgesehen hat, spiegelt sich auch in seinen aggressiven Plänen für den US-Markt. Demnach will der 54-Jährige den Pool von M&A-Bankern binnen drei bis fünf Jahren verdoppeln und dabei nur die besten Regenmacher zu sich holen. Auf diese Weise will Orcel zu den Ferraris unter den Investmentbanken aufsteigen.
Der Fokus auf das Beratungsgeschäft dient denn auch als Antwort auf die erodierenden Margen im Handelsgeschäft. Hier rechnet die UBS branchenweit auch weiterhin mit Gegenwind.
Gleichwohl sieht die Schweizer Grossbank auch Chancen, gerade vor dem Hintergrund, dass ihre europäische Rivalen ihre Handelsaktivitäten zurückfahren. Die UBS erhofft sich dadurch mehr Marktanteile zu gewinnen, wie es weiter hiess.