Im vergangenen Jahr rief dieser gewichtige Akteur noch zur Revolte gegen die Cheflöhne bei der Credit Suisse auf. Nun sieht er die Dinge ganz anders.
Die Generalversammlung der Credit Suisse (CS) vom 27. April 2018 dürfte für die Bankspitze deutlich weniger heiss werden als noch im Jahr zuvor. Damals formierte sich im Vorfeld gewichtiger Widerstand gegen die Cheflöhne. Die Versammlung selber endete nach einer Abseil-Aktion von Greenpeace-Aktivisten im Towuhabowu.
Ganz anders heuer: Der amerikanische Aktionärsrechts-Vertreter Glass Lewis empfiehlt den Aktionären, alle Vergütungs-Anträge der Grossbank anzunehmen, wie die Agentur «Reuters» berichtete. Letztes Jahr hatte Glass Lewis noch zu den Rebellen gezählt und den Vergütungsbericht der Bank auch nach einem Teilverzicht von CS-Chef Tidjane Thiam abgelehnt. Als «zu wenig, zu spät» wertete der Stimmrechtsberater damals die Lohnkorrektur beim Institut.
Eine Front gebildet
Glass Lewis bewegt an Schweizer Generalversammlung geschätzte zehn Prozent der Stimmen. Noch gewichtiger ist die Konkurrentin ISS mit 20 Prozent – ihre Position an der CS-Versammlung ist noch nicht bekannt, ebenso hat sich die Schweizer Ethos noch nicht gemeldet. Beide Organisationen hatten letztes Jahr mit Glass Lewis eine Front gebildet.
Nun liess letztere verlauten, dass die CS den wichtigsten Bedenken der Aktionäre inzwischen zumindest teilweise Rechnung getragen habe.