4. Trügerische Volatilität
Doch kaufen die Kunden tatsächlich zu? Aufgrund der ruhigen Märkte insbesondere im abgelaufenen Jahr hatten sie wenig Anlass, ihre Positionen anzupassen. Die Folge: In den Handelsräumen der Banken drehten die Händler Däumchen, die Handelserträge sackten ab. Dieses Bild hat sich seit Jahresbeginn gewandelt, besonders bei den Grossbanken. Sowohl die Credit Suisse (CS) als auch die UBS hoffen 2018 auf bessere Handelsergebnisse.
Wie nachhaltig der Trading-Turbo zündet, hängt aber ebenfalls von der Entwicklung an der Börse ab. Ein lang anhaltender Bärenmarkt ohne grosse Kursschwankungen führt in der Regel dazu, dass das Gros der Kunden lieber an der Seitenlinie verharrt.
5. An zwei Fronten gefordert
Steigende Zinsen sind grundsätzlich kein gutes Omen für die Aktienmärkte. Fallende Zinsen hingegen wirken wie Zunder. Nun könnten die Schweizer Finanzinstitute in die unangenehme Situation geraten, in der die Zinsen aufgrund der Geldpolitik weiterhin tief bleiben, die Börsen aber bereits nach unten drehen. Damit wären die Banken gleich doppelt gestraft. Dies, weil sich im wichtigen Zinsengeschäft keine Entlastung abzeichnet, während das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bei anhaltend sinkenden Börsenkursen unter Druck gerät.
6. Ärger per Mandat
Ärger bahnt sich auch an der Kundenfront an. Seit Jahren forcieren die Schweizer Vermögensverwalter diskretionäre Mandate, bei denen sie den Kunden alle Anlageentscheidung «abnehmen». Das birgt in Sachen Skalierbarkeit, Effizienz und Compliance gewichtige Vorteile für die Institute. Fallen jedoch die Börsen, sind die Mandatslösungen besonders exponiert: Die ganze Verantwortung für etwaige Buchverluste liegt dann bei den Banken. Für hitzige Diskussionen mit Kunden ist gesorgt.